Pressemitteilung upm

NRW unterstützt Aufbau eines Islam-Zentrums an der WWU

Rektorin Ursula Nelles begrüßt Unterstützung aus Düsseldorf

Münster (upm), 07. Oktober 2010

Die nordrhein-westfälische Landesregierung unterstützt die Pläne der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster, ein Islam-Zentrum aufzubauen. Die Düsseldorfer Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) teilte der Universitätsleitung mit, dass das Land NRW vorerst allein die Universität Münster bei der Errichtung eines Islam-Zentrums fördern würde. Für den Fall, dass auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) die WWU als einen von mehreren Standorten für die Ausbildung islamischer Religionslehrer finanziell unterstützen werde, stellte Ministerin Schulze bis zu 500.000 Euro pro Jahr aus dem NRW-Landeshaushalt in Aussicht.

Zum Hintergrund: Der Wissenschaftsrat hatte angeregt, an mehreren deutschen Hochschulen Islam-Institute auszubauen beziehungsweise neu einzurichten. Bundesministerin Schavan hatte sich diesem Plädoyer angeschlossen und angekündigt, drei oder vier Hochschulen entsprechend auszustatten.

WWU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles begrüßte das Votum von NRW-Ministerin Svenja Schulze. "Die WWU bietet beste Voraussetzungen für die Etablierung eines Islam-Zentrums: Wir bilden bereits seit 2004 am ,Centrum für Religiöse Studien' islamische Religionslehrer aus - mit Prof. Dr. Mouhanad Khorchide haben wir jüngst einen europaweit anerkannten Wissenschaftler berufen. Darüber hinaus verfügt die WWU über eines der größten islamwissenschaftlichen Institute Deutschlands", betonte sie. Schließlich biete die Universität Münster mit ihren großen Fachbereichen Katholische und Evangelische Theologie, mit dem Exzellenzcluster "Religion und Politik" und zahlreichen anderen Fächern (z.B. Judaistik, Orthodoxe Theologie) gute Möglichkeiten für einen wissenschaftlichen Austausch und Diskurs.

"Die Pläne der WWU sind eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass NRW einen islamischen Religionsunterricht einführen kann", unterstrich Ministerin Svenja Schulze. "Mit rund 320.000 muslimischen Schülerinnen und Schülern hat NRW einen erheblichen Bedarf an Lehrkräften."