Münster (upm), 31. Januar 2010
Das Ehrenpreis-Institut für Swift-Forschung veranstaltet am 4. und 5. Februar zu Ehren des verstorbenen Anglisten Prof. Dr. Paul-Gabriel Boucé die Tagung "Love, Lust and Amours, Sex and Money" im Liudgerhaus. Thema ist die Geschichte der Sexualität in der englischen Literatur.
Boucé war einer der bedeutendsten französischen Anglisten des zwanzigsten Jahrhunderts. Er lehrte zeitlebens an der "Sorbonne Nouvelle" in Paris, und konzentrierte sich in seiner Forschung auf das "Long Eighteenth Century" der englischen Literatur- und Kulturgeschichte (1660-1820), unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte des Romans, der Werke Jonathan Swifts und Tobias Smolletts sowie der Geschichte der Sexualität. In Einklang mit diesen Forschungsinteressen Paul-Gabriel Boucés steht das Kolloquium unter dem Thema "Love, Lust, and Amours, Sex and Money".
In Münster besteht an zwei Tagen die Gelegenheit, jeweils neun Vorträge von Wissenschaftlern aus sechs Ländern zu hören. Dabei werden zahlreiche Aspekte zur Sprache kommen, die für das geistige Profil der frühen Neuzeit konstitutiv sind: Liebesheirat und Konvenienzehe, Liebesverlangen und Ökonomie, Lust und Moral, Prostitution und sexuelle Ausbeutung, sexuelle Gewalt und Tabus, nicht zuletzt Homosexualität und Voyeurismus.