Münster (upm), 03. Dezember 2009
Die Frage, wie Wissen entsteht und wie Wissen bewertet wird, versucht ein DFG-gefördertes europäisches Netzwerk, welches von Prof. Dr. Rainer Bromme von der Universität Münster und Prof. Dr. Elmar Stahl von der Pädagogischen Hochschule Freiburg geleitet wird, zu klären. Vom 9. bis 11. Dezember treffen sich rund 25 am Netzwerk beteiligte Wissenschaftler in der Universität Münster. Eingeladen sind auch US-amerikanische Experten, die die europäische Sicht der Dinge ergänzen sollen.
Das Ziel des Netzwerks besteht darin, Wissenschaftler zusammenzubringen, die an Forschungsfragen zum Thema "Epistemologische Überzeugungen" arbeiten. Mit epistemologischen Überzeugungen bezeichnet man Vorstellungen über die Natur des wissenschaftlichen Wissens und der Entstehung und Rechtfertigung dieses Wissens. Epistemologische Überzeugungen sind bedeutsame Prädiktoren für Lernprozesse und Lernergebnisse. Je nachdem, wie man Wissen betrachtet, beisüielsweise ob als reine Ansammlung von Fakten oder als Erweiterung der eigenen Persönlichkeit, wird sich auch der Erwerb des Wissens unterscheiden.
Darüber hinaus stellen angemessene epistemologische Überzeugungen ein Bildungsziel dar, da sie einen Teil des Verständnisses von Wissenschaft und Technik ausmachen. Die Mitglieder des Netzwerks setzen sich aus Wissenschaftlern 15 europäischer Universitäten zusammen, die aus unterschiedlichen Forschungsrichtungen wie der Pädagogischen Psychologie, der Entwicklungspsychologie, Science Education und der Persönlichkeitspsychologie kommen. Die Mitglieder des Netzwerks treffen sich in regelmäßigen Workshops, um gemeinsam mit eingeladenen Gästen aktuelle konzeptuelle und methodische Fragestellungen zu epistemologischen Überzeugungen zu diskutieren.