Pressemitteilung upm

Christentümer in Bewegung

Missionswissenschaftlicher Kongress "Crossroads" an der WWU

Münster (upm), 08. Oktober 2009

Prof. Dr. Alberto da Silva Moreira, brasilianischer Religionswissenschaftler, eröffnete den internationalen missionswissenschaftlichen Kongress "Crossroads 2009".
Prof. Dr. Alberto da Silva Moreira, brasilianischer Religionswissenschaftler, eröffnete den internationalen missionswissenschaftlichen Kongress "Crossroads 2009". Foto: WWU

Mit dem internationalen missionswissenschaftlichen Kongress "Crossroads - Christentümer in Bewegungen und Begegnungen", der seit Mittwoch, 7. Oktober, an der Universität Münster stattfindet, stellt sich das Institut für Missionswissenschaft zusammen mit internationalen Gästen und Teilnehmern der Realität der unterschiedlichen "Christentümer" in Deutschland.

Auf der einen Seite steht das traditionelle Christentum, das sich gegenwärtig von steigenden Kirchenaustrittszahlen, Gemeindefusionen und Unsichtbarkeit geprägt zeigt. Auf der anderen Seite begegnen diesem - unter anderem durch Migrationsprozesse - andere Christentümer. Sie scheinen ausdrucksstärker, emphatischer, bedeutend expliziter christlich ausgerichtet. Um diese Situation zu beschreiben, haben die Veranstalter das Bild der Kreuzungen ("Crossroads") gewählt: Die Christentümer in ihren verschiedenen Bewegungen müssen das Gespräch suchen und vertiefen, um den lokalen und globalen, kirchlichen wie auch gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. "Wir wissen, dass das Thema sehr komplex ist", sagt Arnd Bünker vom Organisationsteam. Aber es sei wichtig, über die Vielzahl an Christentümern, die lange keine Beachtung gefunden hätten, zu sprechen und eine neue christliche Realität anzuerkennen.

Gäste aus Lateinamerika, Afrika und Asien werden ebenso über die Bewegungen der Christentümer und die daraus erwachsenden Herausforderungen sprechen wie europäische Theologen. Prof. Dr. Alberto da Silva Moreira, Religionswissenschaftler in Brasilien, sieht den Katholizismus an einem Scheideweg. "Wohin führt der Weg?", lautet eine zentrale Frage.

Während des Kongresses haben die rund 150 Teilnehmer die Möglichkeit, in Workshops und Vorträgen Einzelfragen, wie zum Beispiel die nach der Reaktion der Großkirchen auf neue Christentümer, zu diskutieren. Mit Alberto Moreira, Luiz Carlos Susin, Werner Kahl und Nancy Cardoso sowie weiteren Referenten werden hochrangige Theologen unterschiedlicher Konfessionen zu Wort kommen und sich der Verortung der Christentümer auf den "Crossroads" stellen.

Eine erste Standortbestimmung nahmen am Mittwochabend, 7. Oktober, Prof. Dr. Klaus Hock (Rostock) und Prof. Dr. Alberto
Moreira (Goiana/Brasilien) in ihren Eröffnungsvorträgen zum Thema "Crossroads - Kreuzungen, auf denen wir uns begegnen" vor. Seinen Abschluss findet der Kongress am Samstag, 10. Oktober 2009, mit einem Vortrag des münsterschen Missionswissenschaftlers Prof. Dr. Giancarlo Collet, der über "Missionsverständnisse im Kontext sich begegnender Christentümer" spricht.

Kongress-Homepage