Ein virtueller Blick auf den münsterschen Prinzipalmarkt Foto: WWU - Steinicke
Münster (upm), 03. April 2009
Die Arbeitsgruppe Visualisierung und Computergrafik des Instituts für Informatik der Universität Münster hat bei einem internationalen Symposium in Louisiana (USA) eine Auszeichnung für die beste wissenschaftliche Arbeit erhalten. Die Forscher haben eine Anwendung entwickelt, mit der dreidimensionale Computerwelten visualisiert werden.
Gerd Bruder hat in einem Vortrag Techniken zur Erkundung von virtuellen dreidimensionalen architektonischen Modellen präsentiert. Entwickelt hatte er die Anwendung im Zusammenhang mit seiner Diplomarbeit unter der Leitung von Dr. Frank Steinicke und Prof. Dr. Klaus Hinrichs. Dank der Anwendung ist es Benutzern möglich, sowohl digitale Miniaturmodelle als auch maßstabsgetreue virtuelle Innen- und Außenansichten durch reales Laufen zu erkunden. Nutzer können damit zum Beispiel über eine digitale Version des münsterschen Prinzipalmarkts schlendern und durch Gebäude wie das münstersche Rathaus gehen. Die Anwendung, die bislang als Laborprototyp existiert, verknüpft die Schritte, die der Betrachter in der realen Welt macht, mit seiner Bewegung durch die virtuelle Welt. Auch die Augenbewegung wird durch Sensoren erfasst. Monitore, die in einen speziellen „Helm" integriert sind, zeigen dann das passende virtuelle Bild.
Das „IEEE Symposium on 3D User Interfaces" ist die renommierteste Konferenz für dreidimensionale Benutzerschnittstellen. Es waren insgesamt 68 Arbeiten eingereicht worden, wovon 18 ausgewählte Projekte - darunter das münstersche - dann bei der Konferenz vorgestellt wurden. Insgesamt nahmen an der 3DUI über 200 Teilnehmer aus Forschung und Industrie teil.
Die Arbeitsgruppe um Prof. Hinrichs ist mittlerweile eine der führenden Forschungsgruppen auf dem Gebiet der virtuellen Realität. Insgesamt hat die Arbeitsgruppe im vergangenen Jahr acht vergleichbare Auszeichnungen erhalten, an denen jeweils Diplomanden mitgewirkt haben.