Münster (upm), 02. Dezember 2008
Am Institut für Technik und ihre Didaktik der Universität Münster ist am Dienstag (2. Dezember 2008) ein Bionikzentrum eröffnet worden. Es hat die Aufgabe, in interdisziplinärer Kommunikation die Bionik als Zukunfts- und Integrationswissenschaft in Universität, Schule und Industrie zu fördern. Forschungsschwerpunkte sind die Entwicklung der Didaktik und Methodik der Bionik sowie die Umsetzung von Strategien des naturorientierten Lernens in diesen Bereichen.
Mit dem neuen Zentrum ist eine Dauerausstellung zum Thema „Bionik - Lernen von der Natur" eröffnet worden. Die lebende Natur mit ihrer strukturellen Vielfalt ist Ausgangspunkt für die Lösung technischer Probleme. Besonders in letzter Zeit haben neue Techniken für Aufsehen gesorgt, die nach dem Vorbild der Natur gestaltet wurden. Ein Beispiel ist der „Lotus-Effekt", der auf dem Prinzip der Selbstreinigung beruht. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die spannenden Entwicklungen aus dem Bereich der Bionik.
Das Bionikzentrum ist in drei Bereiche gegliedert: das Bioniklabor zur Aus- und Fortbildung, die Forscher- und Erfinderwerkstatt Bionik sowie die Forschungsstelle für Angewandte Bionik. Im Bioniklabor, das in erster Linie für die Lehramtsausbildung im Fach Technik zur Verfügung steht, können verschiedene Experimente zu ausgewählten Themen der Bionik sowie Projekte mit bionischen Inhalten durchgeführt werden. Zudem bietet das Labor auch Möglichkeiten für die Lehrerfortbildung im Fach Technik sowie in den naturwissenschaftlichen Fächern und dient den Lehrern im Primar- und Sekundarbereich als Informations- und Konsultationszentrum.
In der Forscher- und Erfinderwerkstatt können sich Schüler der Bionik praktisch nähern: Sie experimentieren, konstruieren, bauen und erproben und eignen sich dabei selbsttätig interessante Fakten der Technik und Naturwissenschaften an. Auch Lehrende aus dem technisch-naturwissenschaftlichen Unterricht können sich über die Umsetzung von Projekten mit bionischen Inhalten informieren.
Die Forschungsstelle bietet Unternehmen differenzierte Möglichkeiten, mit Hilfe zukunftsorientierter strategischer Vorgehensweisen ihr Produktsortiment weiterzuentwickeln. Dabei können aus den Entwicklungsmustern biologischer und soziotechnologischer Evolution neue Anregungen für originelle Lösungsmöglichkeiten zukünftiger Produktgenerationen gewonnen werden.