Pressemitteilung upm

Dampf abgelassen

Debattierclub der WWU hat sich vor Studierenden der Geowissenschaften "duelliert"

Münster (upm), 30. Oktober 2008

Debattierclub Geowissenschaften 300
Studierende des Debattierclubs haben bei den Geowissenschaflern "Dampf abgelassen". Mit im Bild: Dr. Ingo Hahn (Mitte) und Dr. Petra Lütke (rechts). Foto: privat

"Mal so richtig Dampf abgelassen" hat Julian Schneider, Präsident des Debattierclubs der Universität Münster, bei einer Showdebatte im Fachbereich Geowissenschaften. "Das tut bei der Lernerei im Unialltag mal ganz gut", so der Student, der jedoch auch einige gute Konter der Gegenseite einstecken musste. Gestritten haben sich die Mitglieder des Debattierclubs auf Einladung der Geowissenschaftler der WWU am Donnerstag (30. Oktober 2008) darüber, ob der Kohleabbau wieder intensiviert werden soll. Rund 150 Studierende der Geowissenschaften verfolgten die spannende Debatte.  

Das Los entschied darüber, ob ein Redner für oder gegen die Intensivierung des Kohleabbaus debattieren musste. "Beim Debattieren geht es zwar immer um spannende Inhalte und kontroverse Themen, bei denen viele neue Argumente zutage treten", erklärt Dr. Ingo Hahn, Privatdozent am Institut für Landschaftsökologie der WWU, der die Veranstaltung angestoßen hatte. "Jedoch stehen das Präsentieren vor dem Auditorium und das überzeugende Reden im Vordergrund, denn auch für Studierende der Geowissenschaften und Lehrämtler werden diese Qualitäten immer wichtiger." Daher wurden die Studierenden im Rahmen der Grundvorlesung "Physische Geographie" und den "Studien- und Arbeitstechniken für Geowissenschaftlern" zu der Debatte eingeladen.  

"Jeder Redner hat fünfzehn Minuten Zeit, sich vorzubereiten, und schon geht es los", erklärt Hahn das Prinzip einer Debatte. Sieben Minuten beträgt die Redezeit, wobei sich die Pro- und Contraseiten abwechseln. "Auch Zwischenfragen sind erlaubt", berichtet die Schlussrednerin Katharina Röhm. "Ich wurde beispielsweise von einer Studentin gefragt, ob ich mir vorstellen könne wie schlimm es sei, wenn das eigene Wohnhaus von einem durch den Kohleabbau bedingten Bergrutsch zerstört worden sei. Da muss man schon schnell Denken und spontan etwas Gutes antworten."  

Bei Treffen im Debattierclub und bei bundesweiten Turnieren, an denen die münsterschen Studierenden teilnehmen, gibt es spezielle Juroren die versuchen, objektiv über die Gewinner einer Debatte zu entscheiden. Bei der "Geodebatte" wurde dagegen das Publikum befragt. Dies entschied sich vor der Debatte klar für die Kontraseite - demnach solle der Stein- und Braunkohleabbau in Deutschland nicht wieder intensiviert werden. Die Abstimmung nach der Debatte zeigte jedoch ein ausgeglichenes Meinungsbild. "Dieser Unterschied veranschaulicht die eigentlich wichtige Erkenntnis", sagt eine Studentin bei der abschließenden Diskussion, "nämlich, dass die Meinung des Auditoriums durch gute Argumente und gutes Präsentieren beeinflusst werden kann."  

Hahn freut sich: "Wir haben erreicht, dass über dieses Thema einmal laut nachgedacht wurde, und wir konnten unseren Studierenden gleich im ersten Semester zeigen, dass überzeugendes Präsentieren in Universität und Beruf nicht nur immer wichtiger wird - sondern auch richtig viel Spaß machen kann."  

Der Debattierclub Münster trifft sich jeden Mittwoch um 19.30 Uhr vor dem Fürstenberghaus (Domplatz 20-22). Studierende aller Fachbereiche sind herzlich willkommen zum Zuschauen oder Mitdebattieren. Informationen gibt es unter debating@uni-muenster.de und www.uni-muenster.de/Debattierclub.  

Debattierclub der WWU