Pressemitteilung upm

Der Trick mit der Mathematik

Matheschiff: Forscher der WWU mit Exponat zum Thema Tomographie dabei

Münster (upm), 09. Juli 2008

Matheschiff Herz Ropinski
Dreidimensionale Darstellung des menschlichen Herzens nach CT-Aufnahme. Neben dem Herzmuskel ist ein Teil der Herzkranzgefäße sowie ein Ausschnitt der Wirbelsäule zu sehen. Foto: Ropinski / Voreen

Das Matheschiff legt an: Das Ausstellungsschiff zum Jahr der Mathematik 2008 - die MS Wissenschaft - macht am Montag, 14. Juli, im münsterschen Stadthafen fest. An Bord ist auch ein Exponat zum Thema Tomographie, an dem Forscher der Universität Münster beteiligt sind.  

Per Computer-Tomographie (CT) lässt sich in das Innere eines Körpers blicken, ohne ihn zu öffnen. Bei der klassischen CT werden Röntgenstrahlen eingesetzt, um Informationen über die inneren Strukturen des durchleuchteten Körpers zu erhalten. "Aus dem Apparat kommen eigentlich gar keine Bilder raus", gibt Dr. Frank Wübbeling vom Institut für Numerische und Angewandte Mathematik der WWU jedoch zu bedenken. Wübbeling gehört zu den Mathematikern um Prof. Dr. Martin Burger (Institut für Numerische und Angewandte Mathematik) und Prof. Dr. Klaus Hinrichs (Institut für Informatik), die an dem Tomographie-Exponat beteiligt sind.  

Bei Röntgenaufnahmen geht die dritte Dimension verloren. So ist etwa ein Tumor auf einem Röntgenbild möglicherweise erkennbar, seine genaue Position in der Tiefe ist aber nicht zu bestimmen. Wie entstehen dann aus Röntgenaufnahmen die Bilder, die der Arzt am Ende als dreidimensionale Aufnahme oder als Schnittbild in der Hand hält? Der Trick: Bei der CT wird nicht eine Röntgenaufnahme gemacht, sondern es werden viele Bilder aus verschiedenen Positionen aufgenommen. Dann kommt die Mathematik ins Spiel. Die mathematische Aufgabe lautet: Wie fügt man eine große Zahl zweidimensionaler Röntgenbilder zu einem dreidimensionalen Bild zusammen?  

Wie die Computer-Tomographie funktioniert, wie die Bilder erzeugt werden und welche mathematischen Kniffe die Forscher dabei anwenden, wird auf dem Matheschiff anschaulich dargestellt. An dem Exponat beteiligt sind neben den Mathematikern der WWU auch Forscher der Universität Bremen und der Universität des Saarlandes.  

An der WWU forschen Wissenschaftler aus vier Fachbereichen unter Führung des Instituts für Nuklearmedizin im Sonderforschungsbereich "MoBil" ("Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung - von der Maus zum Menschen") interdisziplinär zum Thema Bildgebung, dessen mathematischer Aspekt auf dem Matheschiff vorgestellt wird.  

Die MS Wissenschaft besucht im Jahr der Mathematik insgesamt 31 Städte. Vom 14. Juli (ab 14 Uhr) bis zum 16. Juli liegt sie im münsterschen Stadthafen. Insgesamt bieten mehr als 30 Exponate auf 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche den Besuchern einen Überblick über die Mathematik und animieren zum Mitmachen. Die Ausstellung soll Mathematik erlebbar machen und zeigen, dass Mathematik auch im Alltag eine wichtige Rolle spielt.  

Matheschiff