Münster (upm), 07. Februar 2008
Mathematik ist kein Schreckensfach, sondern etwas Schönes - das wollen die Mathematiker der WWU Münster den Menschen im Jahr der Mathematik 2008 zeigen. Sie bieten im Lauf des Jahres eine Reihe verschiedener Aktivitäten an, um der Öffentlichkeit die Faszination des Fachs nahe zu bringen. Besonders Schüler sollen ihre Berührungsängste gegenüber der Mathematik ablegen.
"Mathematik wird viel stärker gebraucht, als vielen bewusst ist", betont der Leibniz-Preisträger Prof. Dr. Wolfgang Lück vom Fachbereich Mathematik und Informatik, der die Planungen zum Jahr der Mathematik in Münster leitet. In vielen Branchen und Berufsfeldern werden Mathematiker eingestellt. "Die Mathematiker, die unsere Universität verlassen, haben exzellente Berufsaussichten. Das zeigt, dass sie gefragt sind", so Prof. Lück. Im Jahr der Mathematik will er daher gemeinsam mit seinen Kollegen mehr Menschen an die Mathematik heranführen, aber auch diejenigen erreichen, die sich ohnehin für das Fach begeistern.
Eine Reihe von Aktivitäten ist geplant. So wird derzeit in Münster ein Regionalteam im Rahmen des bundesweiten Projekts "Regionale Aktivitäten und Vernetzung mit Schulen" gebildet. Bei dem Projekt, das an rund 50 Orten in Deutschland stattfindet und das von der "Deutschen Telekom Stiftung" mit insgesamt 150.000 Euro unterstützt wird, sollen lokale Matheprojekte angestoßen werden, die auch über das Jahr der Mathematik hinaus Bestand haben.
Das Team, dem neben Mathematikern der WWU auch münstersche Lehrer angehören werden, wird sondieren, welche neuen Projekte für Münster in Frage kommen und wie bestehende Angebote - zum Beispiel die Fortbildung von Lehrern - ausgebaut werden können. "Wir rekrutieren derzeit Lehrer der münsterschen Gymnasien für das Projekt", so Prof. Lück, der dem bundesweiten Organisationskomitee angehört und das münstersche Regionalteam leitet.
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist der Servicegedanke. So sollen Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt werden und Mitarbeiter den Lehrern beratend zur Seite stehen. In erster Linie wollen die Mathematiker Oberstufenschüler erreichen, um Interesse an einem Mathestudium zu wecken. Aber auch die anderen Altersgruppen sollen angesprochen werden - angefangen schon bei Kindergartenkindern.
Neben diesem Projekt sind weitere Aktivitäten im Jahr der Mathematik geplant, zum Beispiel unterhaltsame Filmvorstellungen für alle Interessierten oder Angebote zur Lehrerfortbildung und Hochbegabtenförderung. Zum Teil stehen bereits Termine fest. So findet am 30. Mai eine "Nacht der Mathematik" statt und vom 5. bis zum 6. September ein Mathe-Wochenende für Schüler. Am 18. Juni wird eine Diskussionsveranstaltung mit dem bekannten Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und dem herausragenden deutschen Mathematiker Prof. Dr. Friedrich Ernst Peter Hirzebruch durchgeführt.