Pressemitteilung upm

Wanderpokal zur Unigründung

Stadt Münster erhält silbernen Tafelaufsatz zurück

Münster (upm), 23. Mai 2007

Tafelaufsatz
Helgard Jungeblodt Deuel (l.) und Bärbel Jungeblodt (r.) überreichen Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann den wertvollen Tafelaufsatz in Form der Justititia. Foto: Witte

Das waren noch Zeiten, als die Stadt Münster wertvolles Tafelsilber verschenkte. Heute kann sich Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann darüber freuen. Denn das Beste war der Stadt gerade gut genug, als sie am 26. Oktober 1902 den damaligen OB Dr. Max Jungeblodt für seine Verdienste um die Universität mit einem kunstvoll gefertigten Tafelaufsatz aus echtem Silber bedachte. Am Montag, 21. Mai 2007, ist das filigran gefertigte Erinnerungsstück aus der Werkstatt des Juweliers Osthues an die Stadt Münster zurück gegangen - dank einer Haushaltsauflösung.  

OB Dr. Jungeblodt hatte sich in seiner Amtszeit von 1898 bis 1916 für die Neugründung der Universität stark gemacht. Sie war 1818 im Zuge der Neugründung der Universität Bonn zu einer Akademischen Lehranstalt herabgestuft worden und bildete nur noch Geistliche und Gymnasiallehrer aus. Erst 1902 beschloss das preußische Parlament wieder die Gründung einer juristischen Fakultät in Münster. Bei dieser Gelegenheit erhob Kaiser Wilhelm II. die Lehranstalt wieder in den Rang einer Universität - auch ein Erfolg Dr. Jungeblodts.  

Das Tafelsilber wechselte nicht nur Besitzer, sondern auch Standort. Lange Zeit weilte das edle Stück im Haus der Familie im Taunus. Sohn Fritz Jungeblodt habe jedoch immer betont, dass der Tafelaufsatz an die Universitätsstadt zurückgehen solle, wenn das Haus der Familie aufgelöst werde, erinnert sich Enkelin Helgard Jungeblodt Deuel, die im kalifornischen San Diego lebt. Da er kürzlich verstorben ist, stand die Mission für sie und Schwägerin Bärbel Jungeblodt fest: Sie reisten nach Münster, um den silbernen Tafelaufsatz, den eine Justitia und zwei Schalen schmücken, im Friedenssaal zu überreichen.  

Das Geschenk leitet Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann direkt weiter an das Stadtmuseum. "Eine absolute Rarität", freut sich Dr. Barbara Rommé, Leiterin des Stadtmuseums, über die kunstvolle Schale, die im Stadtmuseum ihresgleichen sucht. Besucher des Stadtmuseums müssen sich jedoch noch etwas gedulden, denn jetzt steht der silbernen Justitia erst einmal eine gründliche Reinigung bevor.  

 

Stadtmuseum Münster