Pressemitteilung upm

Die skeptische Generation

Antrittsvorlesung des Historikers Prof. Dr. Franz-Werner Kersting

Münster (upm), 02. Mai 2007

Kersting
Neu am Historischen Seminar der WWU Münster: Prof. Dr. Franz-Werner Kersting Foto: Privat

Prof. Dr. Franz-Werner Kersting hält am 4. Mai 2007 seine Antrittsvorlesung am Fachbereich Geschichte/Philosophie der Universität Münster. Der Historiker spricht am Freitag um 16.15 Uhr im Hörsaal F5 des Fürstenberghauses am münsterschen Domplatz 20-22 über das Thema "Schelsky als 'öffentlicher Professor'. Die 'Skeptische Generation' von 1957 und die intellektuelle Gründungsgeschichte der Bundesrepublik".  

Franz-Werner Kersting, geboren 1955 in Lippstadt, hat an der WWU Münster ein Lehramtsstudium der Geschichte, Germanistik und Pädagogik absolviert und 1981 mit dem Ersten Staatsexamen für die Lehrämter Sek. I und II abgeschlossen. Anschließend war er Promotionsstipendiat in der Begabtenförderung der Friedrich-Naumann-Stiftung. 1987 wurde er von seinem akademischen Lehrer Prof. Dr. Heinz Gollwitzer an der WWU mit einer Arbeit über "Militär und Jugend im NS-Staat. Rüstungs- und Schulpolitik der Wehrmacht" promoviert. Noch vor Abschluss seiner Dissertation trat er 1986 ebenfalls in Münster in das heutige Institut für westfälische Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ein. Parallel dazu blieb Kersting zehn Jahre lang Lehrbeauftragter des Historischen Seminars der WWU.  

Aus einem größeren LWL- und Institutsprojekt zur Geschichte der westfälischen Provinzial-Heilanstalten, das er zusammen mit Karl Teppe und Bernd Walter durchführte, entstand 1996 die Arbeit "Anstaltsärzte zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik. Das Beispiel Westfalen". Mit dieser Studie habilitierte er sich an der Universität Siegen für das Fach Neuere und Neueste Geschichte. Die Arbeit erschien noch im gleichen Jahr im Verlag Schöningh in der Reihe "Forschungen zur Regionalgeschichte".  

1998/99 nahm Dr. Kersting an der Universität Siegen für ein Jahr die Vertretung des Lehrstuhls von Prof. Dr. Jürgen Reulecke für Neuere und Neueste Geschichte wahr. 2003 folgte seine Ernennung zum außerplanmäßigen Professor der Universität Siegen. Seit der Habilitation 1996 hat er dort ununterbrochen bis 2006 gelehrt und auch als Gutachter und Prüfer in Examens-, Magister- und Promotionsverfahren fungiert. Im vergangenen Jahr beantragte der Historiker beim Fachbereich Geschichte/Philosophie der WWU seine Umhabilitierung von der Universität Siegen an die Universität Münster. Das Verfahren mündete in die erneute Erteilung der Venia Legendi für das Fach Neuere und Neueste Geschichte und in die Ernennung zum außerplanmäßiger Professor an der WWU.  

Daraufhin hat Prof. Kersting seine Lehrtätigkeit in Münster am Historischen Seminar wieder aufgenommen - und mit einem Kurs "Kriegsverbrechen im 20. Jahrhundert" gleich einen ganzen Hörsaal gefüllt. Im Sommersemester lautet sein Kursthema "Stadt und Land im 20. Jahrhundert. Aspekte der Sozial- und Kulturgeschichte". Die Themenwahl steht im Zusammenhang mit einem neuen, von ihm angeregten und konzipierten Projekt zur Geschichte der Stadt-Land-Beziehungen in Westfalen im 20. Jahrhundert. Neben diesem neuen thematischen Standbein hat sich Prof. Kersting in der Wissenschaft bisher vor allem durch seine Publikationen zur Psychiatriegeschichte, zur Jugend- und Generationengeschichte sowie zur Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik einen Namen gemacht.  

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