Pressemitteilung upm

Politik und Medien

Neu an der WWU Münster: Prof. Dr. Frank Marcinkowski

Münster (upm), 01. Februar 2007

Marcinkowski
Neu am Institut für Kommunikationswissenschaft: Prof .Dr. Frank Marcinkowski. Foto: Sauer

Ob Gesundheitsreform oder Steuerdebatte: Der Zwiespalt zwischen politischen Entscheidungen und einer allgegenwärtigen Medienpräsenz ist ein Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Frank Marcinkowski, neuer Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft der WWU Münster.  

Der Wissenschaftler untersucht nicht nur die Medialisierung der Politik, sondern auch die gesellschaftlichen Folgen von Sendeformaten im Fernsehen. So seien etwa im Sport die Regeländerungen - vor allem in der Formel 1 - eine eindeutige Reaktion auf die Forderung der Medien, "sich selbst attraktiver zu machen". Veränderungen der Kleidung, der Geräte oder der Wettkämpfe hätten dazu geführt, dass zum Beispiel frühere Randsportarten wie Beach-Volleyball oder Biathlon nun eine Massenattraktivität erlangt hätten.  

Prof. Marcinkowski geht bei seinen Forschungen noch einen Schritt weiter: Durch solche Anpassungen werden auch Funktionen und Werte verändert: "Plötzlich gewinnen Verlierer wie Axel Schulz Sympathien, obwohl es vorher im Boxsport immer nur um die Gewinner ging." Die Gerichtsshow am Nachmittag führt dazu, dass Zuschauer eine ganz neue Vorstellung vom Recht haben: "Es geht oft nicht mehr um die gerechte Entscheidung, sondern um die beste Show der Juristen." Eine weitere Erkenntnis des Kommunikations- und Medienexperten: "Die mediale Prominenz ersetzt immer mehr die Reputation eines Experten." Das verändere auch den Berufsmarkt.  

Prof. Marcinkowski gab seine Stellung an der Universität Zürich auf zugunsten der WWU Münster, weil das hiesige Institut für Kommunikationswissenschaft "einen hervorragenden Ruf besitzt und sehr anerkannt ist in der Tradition des Konstruktivismus und des systemischen Denkens, mit der ich mich verbunden fühle". Sein erster Eindruck von Münster war die studentische Prägung und damit das junge Klima der Stadt. Der gebürtige Düsseldorfer war überrascht, "dass Münster viel kleiner ist, als ich dachte. Aber genau diese Überschaubarkeit ist eine Stärke."  

Für die Zukunft hat sich Prof. Marcinkowski vorgenommen, zum guten Ruf seines neuen Instituts beizutragen und die neuen Studiengänge Bachelor und Master genauso erfolgreich zu machen, wie die alten. Kraft tankt der 46-Jährige im Sport: "Aktiv als Rennradfahrer, Jogger und Schwimmer und passiv bei fast allen Sportarten vor dem Fernseher." Als Fußballfan hält er weiterhin seinem Verein "Fortuna Düsseldorf" die Treue und besucht auch regelmäßig die Tour de France. Privat kann man den neuen Professor der WWU gelegentlich im "Hot Jazz Club" im münsterschen Hafen antreffen: "Jazzmusik ist meine zweite große Leidenschaft."  

Institut für Kommunikationswissenschaft