Pressemitteilung upm

Österreichische Theaterg'schichten

Germanist Prof. Dr. Jürgen Hein feiert 65. Geburtstag

Münster (upm), 10. Januar 2007

Prof. Dr. Jürgen Hein, Hochschullehrer am Germanistischen Institut der Universität Münster, vollendet am 12. Januar 2007 sein 65. Lebensjahr. Stets war der bei Studierenden beliebte Hochschullehrer und anerkannte Wissenschaftler um die Verbindung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik bemüht. Einen besonderen Namen erwarb sich Prof. Hein vor allem durch seine Arbeiten in der Nestroy-Forschung.  

Jürgen Hein studierte in Köln Germanistik, Philosophie, Pädagogik und Theaterwissenschaft. 1968 wurde er mit einer Arbeit über "Spiel und Satire in der Komödie Johann Nestroys" promoviert. Nach Assistentenjahren in Köln habilitierte er sich und wurde Dozent an der Universität Köln. Seit 1973 ist er als Professor in Münster tätig. Sieben Jahre, von 1999 bis 2006, war er an der WWU Dekan des Fachbereichs Philologie. Mit großem Engagement verfolgte er in diesen Jahren besonders die Zusammenlegung der Germanistischen Institute.  

Seine Forschungen bezogen sich vor allem auf die Literatur des 19. Jahrhunderts und volkspädagogische Tendenzen. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Themenkreis "Literaturwissenschaftliche Rezeptionsforschung - Literaturdidaktik", wobei er besonders die Frage eines empirischen Ansatzes in der Literaturdidaktik verfolgte.  

Zahlreiche Buchveröffentlichungen und Publikationen dokumentieren ein überaus produktives und vielseitiges Forscherleben. Seine große Leidenschaft galt von Anfang an der Erforschung und Edition der Werke Johann Nestroys. Prof. Hein ist Mitherausgeber und Bearbeiter der historisch-kritischen Nestroy-Ausgabe. Für dieses umfangreiche Unterfangen hat mehr als 25 Jahre lang ein zwölfköpfiges Herausgeberteam an der 42-bändigen Ausgabe gearbeitet. Prof. Hein ist Vizepräsident der Internationalen Nestroy-Gesellschaft (Wien) und seit vielen Jahren verantwortlicher Programmgestalter der Internationalen Nestroy-Gespräche in Schwechat (Österreich).  

Seine langjährige enge Verbundenheit mit der österreichischen Kultur und der dortigen germanistischen Forschungslandschaft führte auch zu mannigfachen akademischen Kontakten und wissenschaftlichen Verbindungen. Prof. Hein ist Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. Derzeit arbeitet der Literaturwissenschaftler als Mitherausgeber und Bandbearbeiter an der geplanten neuen historisch-kritischen Raimund-Ausgabe. Prof. Dr. Jürgen Hein hält am Freitag, 9. Februar 2007, um 16.15 Uhr im Hörsaal J 12 an der Johannisstraße 1-4 seine Abschiedsvorlesung über das Thema "Todtengräbergeschäft der Litteratur".  

 

Germanistisches Institut Abteilung Didaktik der deutschen Sprache und Literatur