Pressemitteilung upm

Lernen anhand von Unterschieden

Deutsches Werkbund-Label 2006 für Prof. Dr. Wolfgang Schöllhorn

Münster (upm), 05. Juli 2006

[Schöllhorn]
Prof. Dr. Wolfgang Schöllhorn
Foto: Privat   

Für das von ihm entwickelte Konzept des "differenziellen Lehrens und Lernens" wird der münstersche Trainingswissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Schöllhorn am 14. Juli in Offenburg mit dem erstmals vergebenen "Werkbund-Label" des Deutschen Werkbundes ausgezeichnet.

Der Stifter des Preises, der Deutsche Werkbund, steht seit seiner Gründung im Jahr 1907 für "kritisches Denken, für Innovation, öffentliches Handeln, soziale Verantwortung sowie gestalterische Qualität" und ist bis heute ein wichtiger Impulsgeber, wenn es um Zukunftsfragen in Architektur, Städtebau, Design, Ökologie, Erziehung und Ausbildung geht. Mit dem neuen "Werkbund-Label", für den man sich nicht selbst bewerben kann, will die Vereinigung deutlich machen, was wichtig für die Gestaltung und Bewältigung der Zukunftsfragen unserer Gesellschaft ist.

Das von Prof. Dr. Wolfgang Schöllhorn vom Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft der Universität Münster entwickelte und für die erste Verleihung des Werkbund-Labels im Offenburger Burda-Haus ausgewählte Konzept des differenziellen Lehrens und Lernens versucht, bestimmte Besonderheiten des Verhaltens von Säuglingen und Kleinkindern auf das motorische Lernen von Jugendlichen und Erwachsenen zu übertragen. Indem keine Bewegung wiederholt wird, sondern ständig Variationen einer Bewegung ausgeführt werden, betont diese Trainingsmethode eher das Lernen anhand von Unterschieden als durch wiederholtes "Einschleifen".

Zahlreiche Experimente haben gezeigt, dass der neue Ansatz mindestens zu gleichen Leistungsfortschritten führt wie traditionelles Lernen, meist jedoch deutlich überlegen ist. Der Ansatz wurde bereits 1999 international mit dem "Myashita-Performance-Award" der Internationalen Gesellschaft für Biomechanik ausgezeichnet und wird nach Auskunft von Prof. Schöllhorn in Deutschland und Europa bereits von verschiedenen Vereins- und Nationalmannschaften in unterschiedlichen Sportarten erfolgreich praktiziert.

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft