Pressemitteilung upm

Hüftoperation schenkt neue Mobilität

Tagung der Klinik für Allgemeine Orthopädie des UKM beleuchtet aktuelle chirurgische Möglichkeiten

Münster (upm), 10. April 2006

Patienten mit Schmerzen, Verletzungen oder Fehlbildungen im Bereich des Hüftgelenks können häufig nur durch eine Operation längerfristig von ihren Beschwerden befreit werden. Große Fortschritte im Bereich der Hüftchirurgie haben dazu geführt, dass solche Operationen heute immer schonender und mit immer besseren Ergebnissen durchgeführt werden können. Über den aktuellen Stand der chirurgischen Möglichkeiten informiert vom 21. bis 22. April 2006 eine Tagung der Klinik für Allgemeine Orthopädie des Universitätsklinikums Münster. (UKM). An die 150 Mediziner aus dem gesamten nordwestdeutschen Raum werden zu den "Münsteraner Streitgesprächen 2006" erwartet. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Klinikdirektor Prof. Dr. Winfried Winkelmann und Oberarzt Privatdozent Dr. Christian Götze.

Schwerpunkt der im Hotel Mövenpick in Münster stattfindenden Tagung zum Thema "Hüftchirurgie - Neueste Trends" ist die praxisnahe Darstellung von aktuellen Entwicklungen operativer Therapieformen am Hüftgelenk. Neben den hüftgelenkserhaltenden Behandlungskonzepten bei der Hüftdysplasie, einer angeborenen Fehlbildung des Gelenks, wird erstmals das therapeutische Vorgehen bei dem so genannten "femoro-acetabulären Impingement" kontrovers diskutiert. Es handelt sich dabei um eine vor allem bei bestimmten Bewegungen äußerst schmerzhafte Einklemmung der knorpeligen Gelenklippe, bei der Hüftkopf und -pfanne anatomisch nicht im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Darüber hinaus werden internationale Referenten über ihre Erfahrungen mit der Technik der minimal-invasiven Chirurgie bei der Implantation künstlicher Hüftgelenke (Hüftendoprothesen) berichten. Bundesweit werden mittlerweile jedes Jahr rund 180.000 Hüftendoprothesen eingesetzt. Vor dem Hintergrund dieser hohen Fallzahlen ist es besonders wichtig, dass die Ergebnisse und Risiken der minimal-invasiven Chirurgie stets an den guten langfristigen Resultaten der konventionellen Prothesenimplantation gemessen werden. Im Rahmen der Streitgespräche werden die Möglichkeiten und Grenzen von Neuentwicklungen so genannter Kurzschaftprothesen genauso wie die der Oberflächenersatzprothesen besprochen.

Der zweite Tag wird ganz im Zeichen der Pro und Contra-Diskussion stehen. So werden unter anderem das kontroverse Vorgehen und die jeweiligen Probleme bei aseptischer, das heißt nicht durch eine Entzündung hervorgerufener Prothesenlockerung erläutert. Jährlich muss in Deutschland bei zirka 30.000 Patienten eine so genannte Wechseloperation, das heißt ein Austausch des künstlichen Hüftgelenks gegen ein neues, vorgenommen werden, weil sich die alte Prothese gelockert hat. Im Rahmen der Tagung werden die Gründe der Prothesenlockerung wie auch die Konsequenzen und unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten diskutiert. Sowohl mit der zementfreien Wechseloperation mit modularen Langschaftprothesen als auch durch die Implantation unter Verwendung von Zement kann die Mobilität betroffener Patienten wieder deutlich verbessert werden. Darüber hinaus werden aus mikrobiologischer Sicht mögliche Ursachen für eine Entzündung im Bereich der Endoprothese diskutiert. Ein- und zweizeitige Wechseloperationen bei der entzündeten Hüftgelenksendoprothese werden im Streitgespräch diskutiert.Ganz im Zeichen der berufspolitischen Entwicklung werden abschließend neben den degenerativen Erkrankungsformen auch die unfallchirurgischen Probleme an der Hüfte erörtert.

Auch von Hüftproblemen betroffene Menschen in und um Münster werden übrigens von den "Münsteraner Streittagen" profitieren. Sie sind nach Abschluss des offiziellen Tagungsprogramms um 15.30 Uhr herzlich zu einem Patientenforum eingeladen, bei dem sich Experten den Fragen des Publikums stellen.

Nähere Auskünfte zur Tagung und zum Patientenforum erteilen Privatdozent Dr. Christian Götze, Tel. 0251/83 47995, E-Mail chrgoetze@uni-muenster.de oder Esther Da Silva Santos, Tel. 0251/83 47909.

Klinik für Allgemeine Orthopädie