Pressemitteilung upm

Paralleles Rechnen an der Universität

Kolloquium Parallelität vereinte Anwender und Programmierer

Münster (upm), 21. Dezember 2005

[Parallelität]
Das Kolloquium Parallelität bot Anwendern und Informatikern Gelegenheit zur Diskussion
   

Paralleles Rechnen ist an der Universität Münster ein breit angelegtes Feld. Physiker nutzen es in der Kerntheorie, in der Festkörperphysik und bei der Erforschung der Physik des Erdballes. Auch die theoretischen Chemiker berechnen ihre Probleme parallel auf Rechnernetzwerken oder auf Großrechnern, in denen mehrere Prozessoren gemeinsam rechnen. Das "Kolloquium Parallelität" an der Universität Münster gab jetzt die Gelegenheit zu einem Treffen zwischen Anwendern und Programmierern der Parallelrechner.

Das vom Lehrstuhl für Praktische Informatik im Institut für Wirtschaftsinformatik veranstaltete Kolloquium begann mit einem Einblick in neue Formen des Parallelrechnens, dem Grid-Computing und dem Public Ressource Computing. Hier werden zeitweise ungenutzte Arbeitsplatz- und Computerpoolrechner zu einem Netz zusammengeschlossen, das Parallelrechenaufgaben übernimmt. Danach stellten die Anwender ihre Projekte vor. So zum Beispiel die Geophysiker: Sie simulieren die Konvektionsbewegung der Magmamassen im Erdmantel auf einem Parallelrechner.

Manche der vorgestellten Anwendungen lassen sich sehr leicht in unabhängige Berechnungen zerlegen und sind deshalb sehr einfach in die Parallelrechner einzuprogrammieren. Schwierig wird das bei der numerischen Lösung von Differentialgleichungen, bei der darauf geachtet werden muss, dass die Rechenlast gleich verteilt wird und dass der intensive Informationsaustausch zwischen den Prozessoren gewährleistet ist. Um die Vereinfachung, Strukturierung und Optimierung der Programmierung von Parallelrechnern ging es in den letzten vier Vorträgen des Kolloquiums, zum Beispiel um die Skelett-Bibliothek MUESLI, aus der Programmskelette zur parallelen Programmierung hinunter geladen werden können.

Die von allen Teilnehmern als fruchtbar empfundene Veranstaltung soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

Praktische Informatik am Institut für Wirtschaftsinformatik