Pressemitteilung upm

Japanisches No-Theater in Münster

In Deutschland insgesamt nur dreimal zu sehen

Münster (upm), 09. Dezember 2005

[No-Theater]
Prachtvolle Masken und Gewänder tragen die Darsteller des No-Theaters
Foto: privat   

Das japanische No-Theater ist die älteste erhaltene Form des klassischen japanischen Theaters aus dem 14. Jahrhundert. In ihm vereinen sich Schauspiel, Tanz, dramatische Dichtung, Poesie, Gesang und Instrumentalspiel. Der Name des Theaters leitet sich von dem japanischen Schriftzeichen "Nô" ab, was sowohl Können als auch Begabung bedeutet. Am 16. Dezember um 19 Uhr gastiert das No-Theater mit den Hauptdarstellern Suda Seishu und Sakurama Ujin in der Aula des Schlosses zu Münster. Der Eintritt kostet an der Abendkasse 15 Euro, ermäßigt 8 Euro. Die Bühne des No-Theaters erinnert in ihrer Sparsamkeit an einen Shinto-Schrein. Die durchweg männlichen Darsteller tragen prachtvolle Masken und Gewänder. Langsamkeit und Anmut regieren das Spiel, in dessen Mittelpunkt meist alte Legenden stehen. Diese werden von den Darstellern deklamierend vorgetragen und musikalisch begleitet, immer wieder unterbrochen von den dirigierenden Zwischenrufen der Trommelspieler. Im ersten Teil des Abends trägt Suda auf der japanischen Laute, der Biwa, den mittelalterlichen Epos "Heike Monogatari" vor. Das seit dem 12. Jahrhundert von blinden Mönchen mit Biwa-Musik rezitierte Epos handelt von den Kämpfen zwischen den Familien der Heike gegen die Genji. Der zweite Teil des Abends wird von Sakurama, seinen Nebendarstellern, drei Trommelspielern, einem Querflötenspieler und acht Sängern getragen. Sie stellen das No-Spiel "Tsunemasa" dar, in dem Sakurama den Krieger Heike Tsunemasa mimt. Dieser ist bei einer Schlacht in den westlichen Meeren ums Leben gekommen und erscheint bei einem Ritual zu seinen Ehren wieder, um Gesänge mit der Biwa vorzutragen und einen finalen Mitternachtstanz zu tanzen.