Pressemitteilung upm

Tag des Tagebuches

Großes Interesse am Projekt "Mein 18. November"

Münster (upm), 18. November 2005

[Mohrmann]
Prof. Dr. Ruth-E. Mohrmann hofft auf zahlreiche Berichte zum 18. November
Foto: LWL   

"Mit einem so großen Zuspruch haben wir nicht gerechnet", freut sich Prof. Dr. Ruth-E. Mohrmann, Direktorin des Seminars für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Universität Münster. Gemeinsam mit der Volkskundlichen Kommission des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe rufen die Volkskundler der Universität Münster am 18. November 2005 alle Menschen in Westfalen auf, für diesen einen Tag ein Tagebuch zu führen. Die Berichte werden gesammelt und bilden ein "Archiv für die Zukunft", in dem das Leben der Menschen dokumentiert wird.

"Viele Bürgermeister, Künstler, die Kirchen und Privatleute haben angekündigt die Aktion zu unterstützen und für einen Tag Tagebuch zu schreiben", so Prof. Mohrmann. Zu den prominenten Westfalen, die die Aktion unterstützen wollen, gehört der Autor der Münsteraner "Wilsberg"-Krimis, Jürgen Kehrer. Die im Sauerland beheimatete Kabarettistin Lioba Albus möchte "alle Menschen ermutigen, sich ihre eigenen Alltagsgeschichten von der Seele zu schreiben". Der Radio-Journalist Manfred Erdenberger will die Aktion nach Kräften unterstützen und seinen Beitrag zum 18. November leisten. "Wissenschaftlich hoch spannend" findet der Münsteraner Landtagsabgeordnete Prof. Dr. Thomas Sternberg das Projekt und wird ebenfalls einen Beitrag leisten.

Eine breite Unterstützung fanden die Volkskundler bei den Bürgermeistern zahlreicher Kommunen in Westfalen-Lippe. "Viele haben sich von dem Projekt begeistern lassen. Dabei rufen mehrere nicht nur die Menschen in ihrer Stadt zum Mitmachen auf, sondern sind auch bereit, selbst zu schreiben", so LWL-Volkskundler Dr. Lutz Volmer. Das Bistum Münster unterstützt die Aktion ebenfalls. Besonderen Zuspruch fand das Projekt bei der Evangelischen Kirche: Superintendent Joachim Anicker aus Steinfurt empfahl, die Aktion als Stoff für eine Predigt und als Gelegenheit zur "Vergewisserung der eigenen Existenz" zu nutzen. Rückmeldungen gab es zudem von zahlreichen Vereinen und Verbänden, etwa Heimat- und Geschichtsvereinen aus Paderborn oder Werne (Kreis Unna), dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband, dem Landfrauenverband und verschiedenen Jugendgruppen.

Aber auch viele Einzelpersonen riefen beim Projektteam an, stellten Fragen oder kommentierten die Aktion. Manche wollen teilnehmen, weil der 18. November für sie gerade kein ganz normaler Tag sein wird - zum Beispiel weil sie Geburtstag haben oder an diesem Tag ihren Hochzeitstag feiern.

Berichte in der überregionalen Presse machten auch Nicht-Westfalen auf das Projekt aufmerksam. Rheinländer, Hessen und sogar Württemberger meldeten sich und bedauerten, nicht mitschreiben zu dürfen. Und wenn doch? "Wir werden keinen Bericht zurückschicken oder wegwerfen. Wer mitmachen möchte, ist dazu eingeladen", so Volmer. Die Mitglieder des Projektteams werden natürlich auch selbst "ihren" 18. November beschreiben.

Mitmachen bei der Aktion "Mein 18. November" kann jeder, der aus Westfalen stammt oder sich mit der Region verbunden fühlt. Gesammelt werden Berichte darüber, wie die Westfalen "ihren" 18. November 2005 verbracht haben. Je ausführlicher die Teilnehmer schreiben, umso ergiebiger ist das Projekt. Alle Berichte werden im Archiv der Volkskundlichen Kommission für die Zukunft archiviert. Wer mitmacht, kann unter seinem Namen oder anonym schreiben. Wer eine "50" auf den Briefumschlag schreibt, kann sicher sein, dass die Volkskundler seinen Brief erst in 50 Jahren öffnen. Alle sollten aber Geschlecht, Geburtsjahr, Geburtsort, Familienstand, Wohnort und Beruf angeben.

Die Briefe gehen an: "Mein 18. November", Scharnhorststraße 100, 48151 Münster, per Fax an 0251 83-28393 oder per E-Mail an briefe@mein18november.de. Weitere Information finden sich auf der Internetseite des Projektes unter www.mein18november.de.

Aktion "Mein 18. November"