Pressemitteilung upm

Norm und Narration in antiken Gesellschaften

Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums

Münster (upm), 31. Oktober 2005

Erzählungen gehören von jeher zu den strukturierenden Elementen menschlicher Gemeinschaft. Sie künden von der Vergangenheit, vermitteln Zusammengehörigkeit und Orientierungswissen, stiften Identität. Erzählungen dienen aber auch der Weitergabe von Normen über Generationen hinweg. Welche Rolle Erzählungen in antiken Gesellschaften gespielt haben, untersucht das Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums der Westfälischen Wilhelms-Universität im Rahmen seiner zweiten Jahrestagung vom 3. bis 5. November 2005 in Münster.

Können Erzählungen ihren Stellenwert auch in zunehmend komplexer werdenden Gesellschaften behaupten? Was geschieht mit den erzählenden Elementen, wenn sich eine eigene Fachwissenschaft heraus bildet und das von Juristen verwaltete und interpretierte Recht an die Stelle von Sitte und Konvention tritt? Die Gesellschaften des antiken Mittelmeerraums eignen sich besonders gut für eine vergleichende Untersuchung dieser Fragen. Zum Kolloquium "Norm und Narration in antiken Gesellschaften" finden sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zusammen, um aus unterschiedlichen Blickwinkeln das Phänomen der Normbegründung und Normüberlieferung sowie der Funktion von Erzählungen zu beleuchten.

Zur Eröffnung der Tagung hält Dr. Thomas Späth aus Basel am Donnerstag, 3. November 2005, um 18.15 Uhr einen öffentlichen Vortrag im Vortragssaal des Westfälischen Landesmuseums am münsterschen Domplatz . Sein Thema: "Zeichen setzen. Vom Handeln in der Realität zur Wirklichkeit der Texte".

Das Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums in Münster verbindet die zahlreichen Fächer an der Westfälischen Wilhelms-Universität, die sich in Forschung und Lehre mit dem östlichen Mittelmeer sowie den angrenzenden Gebieten beschäftigen. Die Kulturen, die an dieser Brücke zwischen Orient und Okzident entstanden sind, prägen bis heute die Geschichte nicht nur dieser Region, sondern ganz Europas.

Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums