Pressemitteilung upm

Kommunikation als soziales Problem

Prof. Dr. Klaus Merten hält Abschiedsvorlesung

Münster (upm), 14. Oktober 2005

Prof. Dr. Klaus Merten, 21 Jahre Hochschullehrer am Institut für Kommunikationswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität, hält am 19. Oktober 2005 in der Aula des Schlosses zu Münster seine Abschiedsvorlesung. Prof. Merten hat am 31. Juli sein 65. Lebensjahr vollendet und wurde emeritiert.

Der gebürtige Potsdamer studierte zunächst Mathematik und Elektrotechnik in Aachen, belegte dann Soziologie, Publizistik und Geschichte in Münster und erwarb dort 1971 den Grad eines Diplomsoziologen. 1976 promovierte er in Bielefeld bei Niklas Luhmann und wurde 1979 auf eine Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung an die Universität Gießen berufen, wo er seit 1980 als Direktor des Instituts für Soziologie amtierte.

1984 wechselte er mit seiner Berufung nach Münster in die Kommunikationswissenschaft und vertrat hier unter anderem den Schwerpunkt Empirische Kommunikations- und Medienforschung. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten gehörten Fragen der Kommunikationstheorie, der Wirkungsforschung und der Public Relations. 18 Bücher und rund 180 Aufsätze bezeugen seine hohe wissenschaftliche Produktivität, darunter seine Dissertation über den Kommunikationsbegriff, die mit dem Top Award der International Communication Association ausgezeichnet wurde, sein Standardwerk zur Inhaltsanalyse und sein mehrbändiges Lehrbuch "Einführung in die Kommunikationswissenschaft".

Zweifellos ist es Mertens Verdienst, die funktionalistische Systemtheorie seines berühmten Lehrers Luhmann kommunikationswissenschaftlich fruchtbar gemacht und weiterentwickelt zu haben. Davon haben nicht zuletzt seine zahlreichen Absolventen profitiert, von denen einige selbst Hochschullehrer geworden sind.

Klaus Merten hat im Auftrag verschiedener großer Unternehmen und Rundfunkanstalten Forschungsprojekte durchgeführt und erhielt für seine Studie "Meinungsführer in der Mediengesellschaft" 1990 den 1. Preis der Thyssenstiftung. Außerdem setzt er sich seit langem für eine Verbesserung der Qualifikation von PR-Praktikern ein. Er ist Mitglied verschiedener nationaler und internationaler Fachgesellschaften und gehört dem Editorial Board des European Journal of Communication Research an.

Seine Abschiedsvorlesung zum Thema "Die Lüge als strategisches Modul von Wirklichkeitskonstruktion" findet im Rahmen einer akademischen Ehrung statt, die am 19. Oktober um 18.15 Uhr beginnt.

Institut für Kommunikationswissenschaft