Pressemitteilung upm

Damit man im Alter lange mobil bleibt ...

Patientenforum über Verletzungen im Alter am 10. September im Schloss zu Münster

Münster (upm), 02. September 2005

Ältere Menschen fühlen sich häufig unsicher auf den Beinen. Damit steigt die Gefahr zu stürzen. Gerade in höherem Alter können Stürze jedoch zum großen Problem werden, weil die Betroffenen dadurch oft schwere Verletzungen davontragen, die sie für lange Zeit ans Bett fesseln und von fremder Hilfe abhängig machen. Wie kann ich mich vor Stürzen und Knochenbrüchen schützen? Was kommt auf mich zu, wenn ich mir die Hüfte gebrochen habe? Wie kann ich dem tückischen "Knochenschwund" vorbeugen? Antworten auf diese und viele andere Fragen rund um das Thema "Verletzungen im Alter" erhalten interessierte ältere Menschen und ihre Angehörigen am Samstag, 10. September 2005, von 15 bis 17 Uhr bei einem Patientenforum in der Aula der Westfälischen Wilhelms-Universität im Schloss zu Münster.

Die von der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Münster (UKM) in Kooperation mit der AOK Westfalen Lippe durchgeführte Veranstaltung, zu der alle Interessierten bei freiem Eintritt herzlich eingeladen sind, bildet zugleich den Abschluss des ebenfalls im münsterschen Schloss stattfindenden ersten fachübergreifenden Kongresses zur Alterstraumatologie. Aus Sicht eines Unfallchirurgen, eines Rheumaexperten, eines Orthopäden und eines Spezialisten für Manuelle Medizin werden die Teilnehmer allgemeinverständlich über die Vorbeugung von Verletzungen im Alter sowie über heutige Möglichkeiten der Behandlung und Rehabilitation informiert. Im Mittelpunkt des Patientenforums stehen jedoch keine langen Vorträge, sondern vielmehr soll den Teilnehmern ausreichend Gelegenheit gegeben werden, sich mit Fragen, die ihnen unter den Nägeln brennen, an die Experten zu wenden und fachkundige Auskünfte einzuholen.

Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Jutta Semler, Chefärztin im Immanuel-Krankenhaus-Rheumaklinik in Berlin, die hier zu Lande zu den profiliertesten Experten für Knochenerkrankungen zählt. Zum Auftakt des Patientenforums wird Dr. Klaus G. Klein, niedergelassener Orthopäde in Münster, die Teilnehmer über vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Knochenbrüchen informieren. Dabei wird er insbesondere auf die ambulante Behandlung der Osteoporose (verminderte Knochendichte) eingehen, die eine der Hauptursachen für komplizierte Verletzungen im Alter darstellt.

Wie man durch Osteoporose verursachten Knochenbrüchen vorbeugen kann, wird anschließend Privatdozent Dr. Markus Gaubitz erläutern. Der Oberarzt der Medizinischen Klinik B des UKM und Koordinator des Rheumazentrums Münster wird den Teilnehmern dabei unter anderem vor Augen führen, dass durch medikamentöse Therapie das Auftreten solcher Verletzungen drastisch zurückgedrängt werden kann. Einer entsprechenden Vorbeugung sollte nach Auffassung der Experten künftig besonderes Augenmerk geschenkt werden. Denn immerhin kommt es in Deutschland gegenwärtig alle sieben Minuten zu einem Bruch eines Wirbelkörpers bedingt durch Osteoporose.

Im weiteren Verlauf des Patientenforums, bei dem im Anschluss an die einzelnen Kurzvorträge jeweils reichlich Gelegenheit zum Fragen-Stellen besteht, wird Prof. Dr. Michael Raschke, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Widerherstellungschirurgie des UKM, über heutige Möglichkeiten der Behandlung von Knochenbrüchen im Alter berichten. In seiner Klinik werden jährlich hunderte von Patienten mit Verletzungsfolgen nach Verkehrsunfällen und Stürzen behandelt. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Alterstrauma der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie hat er es sich zur Aufgabe gemacht, die Versorgung von älteren Patienten durch eine umfassende Therapie mittels moderner Operationsverfahren und optimierter Strategien der Nachbehandlung stetig zu verbessern.

Um das wichtige Thema der Nachbehandlung beziehungsweise Rehabilitation geht es zum Abschluss der Veranstaltung auch in dem Beitrag von Dr. Markus Schilgen. Der Orthopäde ist Leitender Arzt der Akademie für Manuelle Medizin an der Universität Münster. Von der in dieser Einrichtung verfolgten Kooperation von ärztlicher Behandlung, Physiotherapie und Rehabilitation profitieren insbesondere ältere Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen häufig in ihrer Kraft, Koordination und Orientierung eingeschränkt sind. So ist beispielsweise die Konsequenz eines Unterarmbruchs bei einem 18-Jährigen nicht zu vergleichen mit der bei einem 80-jährigen Patienten, bei dem dieses Ereignis zur dauerhaften Pflegebedürftigkeit führen kann. Mit Hilfe eines Films wird Schilgen anhand typischer Beispiele aus der Praxis wichtige Aspekte der Nachbehandlung aufzeigen.