Münster (upm), 16. August 2005
Wenn Menschen sich übermäßig sorgen über Dinge, die passieren könnten und von ihren Sorgen und Ängsten nicht mehr abschalten können, dann leiden sie an einer Sorgen-Problematik, die Ärzte und Psychologen als "Generalisierte Angststörung" bezeichnen. Etwa fünf Prozent der Menschen, so wird geschätzt, leiden im Laufe ihres Lebens unter einer generalisierten Angststörung. Die Sorgenambulanz, eine Einrichtung der Psychotherapie-Ambulanz der Universität Münster, ist spezialisiert auf die Diagnostik, Beratung und Therapie der Generalisierten Angststörung. Am Mittwoch, den 24. August, bietet sie eine Informationsveranstaltung zu der beschriebenen Sorgen-Problematik, deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten an.
Anders als andere Angststörungen, die wie Angst vor Höhen oder Panikattacken von den Betroffenen als behandlungsbedürftiges Problem erkannt werden, wird das Sorgen häufig nicht als Krankheit, sondern als zur Persönlichkeit gehörend empfunden. Es sind ja keine ungewöhnlichen Sorgen, sondern Probleme, die jeden belasten: Familie, Gesundheit, berufliche Entwicklung. Doch bei einer Generalisierten Angststörung nehmen Häufigkeit und Intensität deutlich zu. Auswirkungen hat die übermäßige Sorge auch auf das körperliche Wohlbefinden: Patienten fühlen sich oft ruhelos, reizbar und ermüdbar, können sich schwer konzentrieren oder haben Schlafprobleme und Muskelverspannungen.
Doch die Erfolgsaussichten bei einer Therapie sind gut. Bei rund 65 Prozent aller Betroffenen können die Symptome vollständig und nachhaltig abgebaut werden. Die Patienten lernen, erfolgreiche Strategien anzuwenden, um Ängste zu überwinden. Betroffene haben häufig wenig Vertrauen in ihre Fähigkeit, Probleme zu lösen. Dieses wird im Rahmen einer Therapie gestärkt. Auch Überzeugungen zu Vor- und Nachteilen des Sorgens tragen zur Problematik bei und müssen verändert werden. Mit gezielten Entspannungsübungen wird zudem der berichteten Anspannung und Ruhelosigkeit begegnet.
Die Informationsveranstaltung findet am 24. August von 18.30 bis 20 Uhr in den Räumen der Psychotherapie-Ambulanz, Fliednerstr. 21, Pavillon V, statt. Der Weg ist ausgeschildert. Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen sind unter www.sorgenambulanz.de zu erhalten.