Pressemitteilung upm

Den Ursachen von Herzinfarkt und Schlaganfall auf der Spur

40.000 Teilnehmer der münsterschen PROCAM-Studie aufgenommen

Münster (upm), 22. Juni 2005

Der 40.000 Teilnehmer wurde jetzt in die PROCAM-Studie aufgenommen. Diese Langzeitstudie mit dem Titel "Prospektive Cardiovaskuläre Münster Studie", die im Jahr 1979 begonnen wurde und auf Initiative und unter Leitung von Prof. Dr. Gerd Assmann vom Leibnitz-Institut für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster durchgeführt wird, ist damit eine der größten weltweiten Studien zur Erforschung der Ursachen von Herzinfarkt und Schlaganfall.

Ein wesentliches Zwischenergebnis der PROCAM-Studie ist, dass Risikofaktoren nicht isoliert bewertet werden können. Für eine wirksame Vorbeugung muss allen beeinflussbaren Risikofaktoren Aufmerksamkeit gewidmet werden. Dabei sind Alter und Geschlecht, die Konzentrationen von LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und der Triglyzeride, sowie das Rauchen, der Blutdruck, Diabetes mellitus, Stammfettsucht sowie eine familiäre Veranlagung zu berücksichtigen. Viele dieser Risikofaktoren beeinflussen sich gegenseitig. Das Gesamtrisiko eines Patienten wird durch die Zahl und den Schweregrad aller relevanten Faktoren bestimmt.

Entwickelt wurden drei Tests für den Laien, den Allgemeinmediziner und den Spezialisten. Besonders der PROCAM-Schnelltest für Laien, der keine ärztliche Untersuchung erfordert und Personen identifiziert, deren Risiko für einen Herzinfarkt zehn Prozent in zehn Jahren überschreitet, hat in der Öffentlichkeit große Beachtung gefunden. Mit diesem Schnelltest werden etwa 90 Prozent aller Personen mit einem besonders hohen Infarktrisiko richtig erkannt. Prof. Assmann: "So kann jeder Einzelne kostensparend und sehr effektiv selber überprüfen, ob er einen Arzt für eine eingehende Blutuntersuchung aufsuchen will, damit eventuell Maßnahmen zur Herzinfarktvorsorge eingeleitet werden".

Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster