Pressemitteilung upm

Beziehung von Sprache und Denken

Prof. Dr. Helmut Gipper starb im Alter von 85 Jahren

Münster (upm), 20. Juni 2005

Prof. Dr. Helmut Gipper, ehemaliger Direktor des Instituts für Allgemeine Sprachwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität, ist am 13. Juni 2005 im Alter von 85 Jahren gestorben. Am Montag, 20. Juni 2005, wurde der Sprachforscher in Münster-Wolbeck zu Grabe getragen.

Helmut Gipper, geboren 1919 in Düren (Rheinland), begann sein Studium 1944 in amerikanischer Gefangenschaft und setzte es nach seiner Entlassung 1946 in Marburg mit den Studienrichtungen Philosophie, Romanistik, Anglistik, Germanistik, Kunstgeschichte und Sprachwissenschaft fort. 1950 wurde er mit einer Arbeit zum Übersetzungsproblem promoviert. Nach einem Stipendiat an der Sorbonne in Paris und einem Lektorat an der Universität Besancon kam Gipper 1952 an das Sprachwissenschaftliche Institut der Universität Bonn.

Hier habilitierte er sich 1961 für allgemeine Sprachwissenschaft. 1967 übernahm er als Professor die Abteilung für Sprachinhaltsforschung am Bonner Institut für Sprachwissenschaft. In den Jahren 1967 und 1969 war er Gastprofessor an der University of New Hampshire in den USA. 1972 folgte der Wissenschaftler einem Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms- Universität Münster.

Prof. Gipper arbeitet besonders auf dem Gebiet der Beziehungen zwischen Sprache, Denken und Kultur und setzt sich kritisch mit modernen Strömungen der Sprachwissenschaft auseinander. In Münster untersuchte er unter anderem in einem umfangreichen und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützten Projekt die sprachliche Entwicklung von Kleinkindern. Die Emeritierung im Jahr 1984 bedeutete für Prof. Gipper nicht das Ende seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit: Noch bis zum Wintersemester 2002/2003 war er aktiv an der Lehre des Instituts beteiligt. Darüber hinaus hat der Sprachwissenschaftler auch im Ruhestand noch mehrere bedeutende Bücher und Schriften publiziert, darunter eine Zusammenfassung seiner Forschungsergebnisse zum kindlichen Spracherwerb unter dem Titel "Kinder unterwegs zur Sprache".

Institut für Allgemeine Sprachwissenschaft