Münster (upm), 26. Oktober 2004
"Lernen am Fallbeispiel" - unter diesem Motto steht das 5. Neuropädiatrische Praxis-Seminar Münster - Bethel, das am 6. November 2004 am Universitätsklinikum Münster (UKM) stattfindet. Ziel der Veranstaltung ist es, die Teilnehmer anhand charakteristischer Einzelbeispiele aus der Universitäts-Kinderklinik und dem Epilepsiezentrum Bethel über aktuelle Aspekte der Diagnostik und Therapie neurologischer Erkrankungen im Kindesalter zu informieren. Durch die gemeinsame Diskussion der jeweiligen Fälle und die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen, so die Intention der Veranstalter, soll das Mitdenken gefördert und der Lerneffekt vertieft werden.
Im Rahmen der Tagung, die um 9 Uhr im Hörsaal der alten Kinderklinik, dem heutigen Institut für Medizinische Physik und Biophysik des UKM, beginnt, stehen insgesamt 14 kinderneurologische Krankheitsbilder, die am Beispiel konkreter Fälle vorgestellt und mit den Teilnehmern erörtert werden. Das Spektrum reicht vom so genannten Schiefhals über Epilepsie und Meningitis bis hin zum Hirntumor.
Weiterer Schwerpunkt des Praxis-Seminars ist neben der Diskussion der Fallbeispiele eine eingehende Information über das so genannte KISS-Syndrom. Das Kürzel steht für eine Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung. Dabei werden zunächst die neuroanatomischen Grundlagen rekapituliert, bevor dieses komplexe Thema zunächst aus manualtherapeutischer und anschließend aus neuroorthopädischer Sicht erörtert wird.
Die wissenschaftliche Leitung des Neuropädiatrischen Praxis-Seminars liegt bei Prof. Dr. Gerhard Kurlemann, Leiter des Bereichs Neuropädiatrie der Universitäts-Kinderklinik Münster, und Dr. Ingrid Tuxhorn von der Kinderepilepsieklinik Kidron-Mara des Epilepsiezentrums Bethel. Die jährlichen Praxis-Seminare finden abwechselnd in Münster und in Bielefeld-Bethel statt. Ins Leben gerufenen wurde die Fortbildungsreihe, um jeweils aktuelle Themen aus Praxis und Klinik aus dem gesamten Bereich der Kinderneurologie gemeinsam zu diskutieren und die in diesem Fachgebiet tätigen Ärztinnen und Ärzte dadurch über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.