Pressemitteilung upm

"Blick auf globale Probleme"

Ex-Umweltminister Töpfer beim Jubiläum des Zentralinstituts für Raumplanung an der Universität Münster

Münster (upm), 30. September 2004

[Raumplanung]
Gastredner beim Institutsjubiläum: (v.li.) Prof. Hans D. Jarass, Prof. Christiane Thalgott, Prof. Klaus Töpfer, Prof. Jürgen Schmidt und Günter Schulze Blasum.
Foto: wi   

"Sicherheitsfragen in Städten müssen durch Planung bestimmt sein und nicht durch die Polizei. Die Planung ist ein Friedensinstrument." Dies betonte Prof. Dr. Dr. Klaus Töpfer am Donnerstag (30. September) in einem Vortrag an der Universität Münster. Der Leiter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen UNEP und ehemaliger Bundesumweltminister nannte als Beispiel die Millionenmetropole Shanghai, die mit einem jährlichen Zuwachs von 500.000 Menschen umgehen müsse und deshalb räumliche Richtlinien zur Friedenssicherung benötige.

Mit seiner Rede eröffnete Töpfer ein Symposium anlässlich des 40jährigen Bestehens des Zentralinstituts für Raumplanung an der Westfälischen Wilhelms-Universität. In der Veranstaltung unter dem Motto "Europäisierung der Raumplanung" stellte Töpfer die Bedeutung der Raumplanung sowohl im europäischen als auch im globalen Kontext heraus und machte deutlich, dass auch die Probleme fremder Länder angegangen werden müssten: "Natürlich sind das nicht die Probleme hier zu Lande, aber sie gehen uns trotzdem an." Dabei verwies Töpfer auf globale Aufgaben, die mit den in 2000 in Johannesburg verabschiedeten "Millenium Development Goals" angegangen werden sollen. Als Beispiel nannte er die Halbierung der Zahl der Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze, also von weniger als einem US-Dollar pro Tag, leben müssen. Allerdings äußerte er Zweifel, ob dieses Ziel erreicht werden könne. Zum Abschluss seiner Rede betonte Töpfer wie wichtig es sei, dass sich Planer auch diesen globalen Problemen stellten und hob damit die Bedeutung des münsterschen Instituts hervor.

Das Zentralinstitut für Raumplanung an der Universität Münster wurde im Jahre 1964 auf Betreiben des damaligen Bundesministers für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung Karl Lücke und dessen Staatssekretär Prof. Werner Ernst gegründet. Seither hat es sich trotz zahlreicher Kürzungen zu einem der bedeutendsten Institute auf dem Gebiet der Raumplanung entwickelt. Mehr als 200 Forschungsarbeiten sind in den letzten 40 Jahren aus dem Institut hervorgegangen. In Zeiten von Globalisierung und Europäisierung ist die wissenschaftliche Untersuchung von Raumplanung wichtiger denn je.

Zentralinstitut für Raumplanung