Pressemitteilung upm

Licht für das Leben

Hochkarätig besetztes Symposium zur Angewandten Photonik an der Universität Münster

Münster (upm), 15. September 2004

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Prof. h.c. Gert von Bally
Foto: N.N.   

Münster wird immer attraktiver für Experten der optischen Hochtechnologien. Nach der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für angewandte Optik in 2003, der jährlich größten Zusammenkunft deutschsprachiger Optikexperten, findet an der Westfälischen Wilhelms-Universität am kommenden Samstag, 18. September 2004, mit einem hochkarätig besetzten Symposium zum Thema "Angewandte Photonik - Vision: Licht für das Leben" bereits erneut ein wichtiges Treffen zu diesem zukunftsweisenden Forschungsgebiet statt: Namhafte Fachwissenschaftler sowie Funktionsträger aus Hochschule, Forschungseinrichtungen und Politik werden zu dieser um 14 Uhr in der Aula der Universität im Schloss zu Münster beginnenden Veranstaltung unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Wissenschaft und Forschung des Landes NRW, Hannelore Kraft, erwartet. Ziel des Symposiums ist es Zukunftsvisionen über optische Verfahren für wichtige gesellschaftliche Felder wie Gesundheit, Kommunikation und die Arbeitswelt zu entwickeln.

Die Universität Münster hat in diesem Forschungsbereich viel zu bieten: Das Labor für Biophysik unter der Leitung von Prof. h.c. Gert von Bally ist international führend in der Entwicklung und Anwendung optisch-holographischer Mikroskopieverfahren zur Analyse von Lebensvorgängen innerhalb einzelner Zellen mit einer Genauigkeit von wenigen Nanometern (millionstel Millimetern). Die Zukunftsvision der "gläsernen Zelle", die ihre Geheimnisse von Wachstum und Erkrankung freigibt und damit eine viel frühere und gezielte Behandlung mit geringeren Nebenwirkungen ermöglicht, rückt damit näher. Am Lehrstuhl für Angewandte Physik werden unter der Leitung von Prof. Dr. Cornelia Denz modernste optische Verfahren unter anderem zur Datenspeicherung in photorefraktiven Kristallen entwickelt - eine Zukunftsvision, die angesichts der zum Beispiel in der Genomforschung zu verarbeitenden Datenmengen bisher nicht erreichbare Ziele realiserbar macht. Die über Fakultätsgrenzen hinweg enge Kooperation mit anderen Forschungsschwerpunkten wie der Nanobiotechnologie, der Biochemie und Biologie macht die besondere Stärke der Universität Münster aus.

Nicht ohne Grund werden Perspektiven und Zukunftsvisionen über modernste optische Technologien in Münster und an diesem Tag diskutiert: Kann doch von Bally an seinem 60. Geburtstag auf eine Erfolgsstory zurückblicken und damit Anstoß für neue Entwicklungen geben: Hat sich doch das von ihm geleitete Labor für Biophysik von einer vor 30 Jahren gegründeten kleinen Arbeitsgruppe zu einer nunmehr international anerkannten interdisziplinären zentrale Forschungseinrichtung der Medizinischen Fakultät entwickelt. Von hier gingen und gehen wichtige Impulse aus wie beispielsweise die Gründung einer internationalen Fachgesellschaft, der International Society on Optics within Life Sciences (OWLS), die Gründung und Leitung des Arbeitskreises "Biophotonik", der größten deutschsprachigen Versammlung von Fachexperten aus Wissenschaft und Industrie für dieses innovative Fachgebiet, die Koordinierung und Leitung von Verbundprojekten mit der optischen Großindustrie sowie nicht zuletzt die Entwicklung neuer optischer Hochtechnologien für die Geisteswissenschaften - optische Hochgeschwindigkeitsdokumentation in der Archäologie und dreidimensionale Holographie in der Keilschriftforschung.

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Labor für Biophysik