Münster (upm), 21. Juli 2004
Der Schriftsteller und Büchner-Preisträger Arnold Stadler liest am 26. Juli 2004 um 18.30 Uhr in der Studiobühne der Universität Münster am Domplatz 23 a aus seinem neuesten Roman "Eines Tages, vielleicht auch nachts".
Franz Marinelli, die Hauptfigur, ist gleicht zu Beginn tot. Die Leiche wird an einem Strand in Havanna gefunden - mit einer Wasserflasche voll Rum in der Hand. Dem Tod Marinellis folgt rückblickend seine Lebensgesichte. Er schlägt sich als Reiseleiter und Fotograf durch, bis er beim Anblick seines Onkels in einem Restaurant seine wahre Berufung erkennt: "Er wollte endgültig nichts als Menschen festhalten im Augenblick unbezweifelbaren Glücks: und das war der Augenblick, wenn der Teller kam, und dann noch einmal, kurz bevor die Gabel den Mund erreichte." In einer Sprache voll skurriler Einfälle, die doch immer an das Traurige im Komischen erinnert, erfährt man, wie es Marinelli schließlich nach Kuba verschlägt.
Arnold Stadler wurde 1954 in der südbadischen Kleinstadt Meßkirch geboren. Er studierte Germanistik in Köln und Freiburg und Theologie in München und Rom. 1999 erhielt er den Georg-Büchner-Preis.