WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1998

Institut für Forschung und Lehre für die Primarstufe



Dienstleistungen des Institutes

Für den Studiengang Primarstufe werden vor allem Einzelberatungen für das Grundstudium angeboten. Zusätzlich können durch die Gewährung von Sondermitteln Hauptstudiums- und Examensberatungen mit Begleittutorium sehr erfolgreich veranstaltet werden. Auch ein Examensreader steht ab 1999 zur Verfügung, der von einer langjährigen Beraterin erarbeitet wurde. Das vom Institut erstellte Vorlesungsverzeichnis für den Studiengang wird von den Studierenden in großer Zahl benutzt.

Organisatorische Aufgaben des Institutes

Die Aufgaben des Institutes wurden im Berichtszeitraum fortgeführt und gleichzeitig durch zusätzliche, dem Institut zugewiesene Aufgaben erweitert. Im einzelnen gehörten dazu die

Tutorienprogramm

Sowohl im Sommersemester 1998 als auch für das Wintersemester 1998/99 konnten im Rahmen des Programms "Qualität der Lehre" für die Erstsemester, organisiert durch die Fachschaft Primarstufe, Einführungstutorien veranstaltet werden, die von fast allen Erstsemestern besucht wurden.

Forschungsprojekte des Institutes

Reform- und Orientierungspraktikum

Erstmals konnte im Wintersemester 1998/99 durch die Bereitstellung von Sondermitteln für vier Lehraufträge das von der Fachschaft Primarstufe angeregte und mitentwickelte Reformpraktikum initiiert werden. Es hat das Ziel, die reflektierte Begegnung mit der angestrebten Berufspraxis so früh wie möglich, d.h. schon im ersten Semester zu ermöglichen.

Von einem Drittel aller Erstsemester, d.h. von 110 neu Eingeschriebenen, ist dieses Angebot mit großem Interesse und Engagement angenommen worden. Nach einem Einführungssemester folgt das Praktikum in einer Grundschule, um es anschließend in einem weiteren Semester auszuwerten. Das Projekt insgesamt erstreckt sich über ein ganzes Jahr und wird durch das Primarstufeninstitut wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Münsteraner Grundschulkolleg: "Lernen und Leisten in der Grundschule"

Am 23./24.03.98 fand das Kolleg mit 350 Teilnehmenden statt. Durch Basisvorträge, Arbeitsgruppen, eine Podiumsdiskussion und eine Lesung wurde das Problem der Leistung in der Spannung zwischen Forderung und Förderung in seinen vielfältigen Aspekten, vorbereitet durch eine interdisziplinär besetzte Projektgruppe, gründlich reflektiert.

Die Veröffentlichung aller Beiträge findet im Frühjahr 1999 in einem renommierten Verlag statt.

Gewalt gegen Kinder als Problem der Grundschule

Seit dem WS 1993/94 wird an dem Forschungsprojekt "Sexueller Mißbrauch" gearbeitet. Am 24./25.09.1996 wurde ein Symposion unter großer öffentlicher Resonanz in sechs Vorträgen, vier Arbeitsgruppen und einer abendlichen Theateraufführung veranstaltet. Das Symposion ist im Julius Klinkhardt Verlag veröffentlicht worden: Herbert Ulonska/Helmut Koch, Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen. Ein Thema der Grundschule, Bad Heilbrunn 1997. Kooperationen mit Drittmittelgebern werden angestrebt. Durch Studientagungen, Fortbildungsveranstaltungen und Seminare für Studierende werden wissenschaftlich reflektierte Beratungen zur Sache angeboten und nachgefragt.

Eine umfangreiche Fachbibliothek wurde aufgebaut und wird auch für eine breite überregionale Öffentlichkeit durch eine Literaturdokumentation zugänglich gemacht.

Für den Herbst 1999 ist das 2. Münsteraner Symposion zur "Sexuellen Gewalt gegen Mädchen und Jungen als Thema der Grundschule" geplant.

Sicherstellung der primarstufenbezogenen Lehre

Alle in den letzten Jahresberichten genannten Belastungsfaktoren bestehen weiterhin, auch wenn die Zahl der Studienanfänger zum WS 1998/99 zurückgegangen ist. Die durch die Summe der Prüfungen in den Pflichtfächern entstandenen Belastungen betreffen auch die Fächer Textilgestaltung und die Theologien. Da der „Studierendenberg" auch 1998 zum „Prüfungsberg" geworden ist, kommt auf die Prüfungsberechtigten ein nicht mehr zu akzeptierendes Maß an Belastung zu. Dieses läßt sich nur durch Maßnahmen bewältigen, die zwangsläufig zur Studienzeitverlängerung führen werden (Wartelisten). Ein ordnungsgemäßes Studium in der vorgesehenen Zeit kann nicht mehr als gesichert angesehen werden.

Es bleibt ein dringender politischer Handlungsbedarf trotz knapper Kassen bestehen, der weit über die Einflußmöglichkeiten des Institutes und des Vorstandes hinausgeht und der Unterstützung durch das Rektorat bedarf.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9871
Datum: 1999-08-11