WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1998

Fachbereich 3 Rechtswissenschaftliche Fakultät



Lehre, Studiengänge

Allgemeines

Mit über 6.000 Studierenden gehört die Rechtswissenschaftliche Fakultät zu den größten Fakultäten in der Bundesrepublik Deutschland. Seit der Einführung des Numerus Clausus zum Sommersemester 1992 ist die Zahl der Studierenden insgesamt etwas zurückgegangen. Im Sommersemester 1998 haben 197 Studierende das Studium der Rechtswissenschaften aufgenommen, im Wintersemester 1998/99 waren es 478. Im Studiengang mit dem Studienziel Staatsexamen sind im Wintersemester 1998/99 insgesamt 5.408, im Studiengang mit Abschluß Promotion 743 Studierende eingeschrieben. Darüber hinaus kann Rechtswissenschaft seit dem WS 1998/99 auch als Nebenfach im Rahmen des Magisterstudiengangs der Philosophischen Fakultät studiert werden. 143 Studienanfänger haben sich erstmals für dieses Nebenfach eingeschrieben.

Studiengang Magister Legum

Ausländische Studierende, die in ihrem Heimatland ein Jurastudium absolviert haben, können nach zweisemestrigem Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät eine Zusatzqualifikation - den Grad des Magister Legum - erwerben. Z.Zt. befinden sich im Studiengang 41 Studierende. 17 Verfahren konnten 1998 erfolgreich mit der Verleihung des Grades eines Magister Legum beendet werden.

Neuer Studiengang "Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristen"

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Sprachforschung und Sprachlehre bietet die Juristische Fakultät seit Beginn des WS 1995/96 einen zusätzlichen Studiengang "Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristen" an. Mit diesem Ausbildungsangebot wird den Erfordernissen, die die zunehmende Internationalisierung des Rechtsverkehrs und insbesondere die europäische Integration an die Qualifikation der Juristen stellen, im Hinblick auf die Kenntnis der Fachsprache und der Grundzüge der Rechtsordnung für den französischen und englischen Sprachbereich Rechnung getragen. Der Studiengang mit insgesamt 20 Semesterwochenstunden erstreckt sich über vier Semester und führt bei Bestehen der Abschlußprüfung zur Erteilung eines Zertifikats. Das Ausbildungsangebot ist an den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz über die Fachspezifische Fremdsprachenausbildung ausgerichtet. Entsprechende Studienleistungen an ausländischen Universitäten (einschließlich Erasmus-Studienaufenthalten) können auf die viersemestrige Mindeststudienzeit angerechnet werden. Im Wintersemester 1998/99 waren im Studiengang "Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristen" insgesamt 782 Studierende eingeschrieben.

Personal / Nachwuchsförderung

Allgemeines

Im Jahr 1998 ist es der Fakultät dank nachhaltiger Bemühungen endlich gelungen, fast alle noch vakanten Professuren zu besetzen. Für die kommenden Jahre sind vielfältige Umstrukturierungen zu erwarten, da bis zum Jahr 2001 etliche Hochschullehrer durch Emeritierung ausscheiden werden.

Habilitations- und Promotionsverfahren

An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät wurde im Jahre 1998 ein Habilitationsverfahren durchgeführt.

Vom Wintersemester 1997/98 bis zum Sommersemester 1998 haben 112 Doktoranden ihr Promotionsverfahren abgeschlossen. Damit steht die Münsteraner Fakultät nach wie vor in Deutschland an der Spitze hinsichtlich der Anzahl der Promotionen.

Entwicklung und Perspektiven

Finanzlage

Im Jahr 1998 mußte die Fakultät nicht nur erneut eine vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung verhängte fünfprozentige Kürzung der Sach- und Personalmittel im Bereich der Titelgruppe 94 hinnehmen, sondern darüber hinaus wurden weitere 7% der bereits zugewiesenen Mittel gekürzt. Hierdurch war dieFakultät zu drastischen Einsparmaßnahmen in der zweiten Jahreshälfte 1998 gezwungen. Diese konnten nur zum Teil durch die Zuweisung von Mitteln aus dem Programm "Notzuschlag auf Zeit" (NaZ) aufgefangen werden. Im kommenden Jahr sind u.a. durch gestiegene Personalkosten und zu erwartende Kürzungen bei den NaZ-Mitteln empfindliche weitere Einbußen zu erwarten. Es ist daher fraglich, ob die Fakultät das Angebot, Klausuren unter Examensbedingungen anzufertigen, im bisherigen Maße aufrechterhalten kann.

Geplante Änderungen in der Juristenausbildung

Die Justizminister der Länder haben Ende 1998 ein gemeinsames Konzept zur Änderung der Juristenausbildung beschlossen. Dieses Konzept sieht u.a. eine Abschaffung der Referendarausbildung und eine Integration von Praxiselementen in die universitäre Ausbildung vor. Wie schnell diese Änderungen umgesetzt werden können, ist z. Zt. noch nicht absehbar.

Situation im Bereich der EDV

Die Rechtswissenschaftliche Fakultät hat in diesem Jahr das neue EDV-Konzept der Universität umgesetzt und eine dezentrale IV-Versorgungseinheit eingerichtet. Der Schwerpunkt der Arbeit dieser Versorgungseinheit lag in der Migration von über 200 OS/2-Rechnern auf Windows NT einschließlich Einrichtung eines Serverclusters und Anpassung der vorhandenen EDV-Dienstleistungen an die neue Betriebssystemumgebung. Neu hinzugekommen sind zahlreiche interaktive WWW-Datenbanken wie die neue Version des elektronischen Vorlesungskommentars, der Terminkalender der Fakultät, die Netlaw Library und weitere bibliographische Nachweissysteme. Zudem konnte das umfangreiche juristische Informationsangebot der Fakultät um die amerikanischen Datenbanken Westlaw und Lexis/Nexis erweitert werden. Darüber hinaus veröffentlicht die Fakultät im Rahmen eines Kooperationsprojektes aktuelle Pressemitteilungen des Verfassungsgerichtshofes und des Oberverwaltungsgerichts des Landes Nordrhein- Westfalen.

Auch die EDV-Infrastruktur wurde verbessert. Einige Gebäudeabschnitte der Fakultät verfügen nunmehr über eine schnelle Netzanbindung auf Fast-Ethernet-Basis. Die CIP-Pools sowie die neu eingerichteten Lehrstühle der Fakultät sind mit neuen multimediafähigen Rechnersystemen ausgestattet worden.

Internationale Kontakte

Auch im Jahr 1998 fand ein reger Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern im Rahmen der Sokrates- und Erasmusprogramme mit den europäischen Partneruniversitäten statt. Darüber hinaus bestehen zahlreiche z.T. nicht institutionalisierte Kontakte mit ausländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (Austausch von Gastprofessoren, Gastvorträge u.ä.).


[Startseite] [Inhaltsverzeichnis] [zurück] [weiter]

Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9803
Datum: 1999-08-09