WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1997

SFB 216 Bielefeld / Münster
"Polarisation und Korrelation in Atomaren Stoßkomplexen"



Wissenschaftliches Programm des Sonderforschungsbereiches

Der SFB 216 'Polarisation und Korrelation in atomaren Stoßkomplexen' wurde als gemeinsame Unternehmung der Universitäten Bielefeld und Münster 1983 eingerichtet und befand sich in der fünften und letzten Förderperiode (1995-1997). Das Forschungsprogramm bestand zum Schluß aus insgesamt 13 wissenschaftlichen Teilprojekten, die sich auf die Bereiche „Mono-atomare Stoßkomplexe" (Projektbereich M, 6 Teilprojekte), „Di-atomare Stoßkomplexe" (Projektbereich D, 3 Teilprojekte) und „Poly-atomare Stoßkomplexe (Projektbereich P, 4 Teilprojekte) aufteilen. In Münster wurden vier Teilprojekte geführt, die im Jahre 1997 insgesamt eine Förderung von ca 440.000 DM erhielten.

Die wissenschaftliche Thematik des SFB 216 bezieht sich auf das Studium der atomaren Wechselwirkungen von Photonen, Elektronen, Atomen, Molekülen und Ionen mit Atomen, Molekülen und Oberflächen. Die Dynamik solcher Prozesse bestimmt das Verhalten von Materie in unserer Umwelt und deren Veränderungen. Atomare Wechselwirkungen spielen eine grundlegende Rolle in Gasen, Flüssigkeiten und Plasmen ebenso wie in chemischen Reaktionen, in der Photochemie und der Katalyse. Die Erforschung und das Verständnis dieser Systeme und Prozesse sind daher sowohl von allgemeiner wissenschaftlicher wie auch technischer Bedeutung auf Gebieten wie Aerochemie, Biochemie, Verbrennungsprozessen, Plasmaphysik bis hin zur großtechnischen chemischen Synthese.

Im November 1997 hat sich der Sonderforschungsbereich 216 in einem Abschlußkolloquium noch einmal der Deutschen Forschungsgemeinschaft und ihren Gutachtern, sowie einer Reihe namhafter Forscherkollegen aus aller Welt mit seinen Arbeiten und seinen Erfolgen präsentiert.

Förderung der Lehre und des wissenschaftlichen Nachwuchses

Die wissenschaftlichen Arbeiten im SFB werden zu einem wesentlichen Teil unter Beteiligung von Diplomanden und Doktoranden durchgeführt. Der Nachwuchs wird damit zu einem frühen Zeitpunkt im Rahmen seiner Ausbildung in die Forschungstätigkeit eingebunden. Dies betrifft nicht nur das eigentliche Arbeitsgebiet der betreffenden Diplom- oder Doktorarbeiten; durch ein aktives und anregendes Forschungsklima, besonders unterstützt durch Kontakte zu externen Arbeitsgruppen, wird vielmehr auch eine zu weitgehende ingenieurmäßige Spezialisierung vermieden. Leider verbessert dieses nicht die gegenwärtig immer noch schlechten Berufsaussichten der Absolventen.

Anzumerken ist, daß die enge Wechselbeziehung zwischen Forschung und Lehre zweiseitig ist: zum einen hat damit der Nachwuchs die Möglichkeit, an modernstem Forschungsgerät und vorderster Front der Theorie zu lernen; zum anderen ist aber auch universitäre Forschung ohne Mitarbeit des Nachwuchses nicht denkbar.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9741
Datum: 1998-02-05 ---- 1998-08-28