WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1997

Fachbereich 1 Evangelisch-Theologische Fakultät



Lehre, Studiengänge

Zu Beginn des Wintersemesters 1997/98 betrug die Zahl der Studierenden 1423. Die Zahl der Studierenden mit kirchlichem Abschluß betrug 328, mit den Abschlüssen Magister 96, Promotion 116, Fakultätsexamen 2, Sonstige 9. In den Lehramtsstudiengängen mit den Abschlüssen Sekundarstufe II und Sekundarstufe II/I einschließlich der Zusatzprüfungen befanden sich 266 Studierende, im Studiengang Sekundarstufe I einschließlich Zusatzprüfung 203 Studierende und in den beiden Studiengängen der Primarstufe einschließlich Zusatzprüfungen 403.

Die Fakultät, die inzwischen die größte Evangelisch-Theologische Fakultät im deutschen Sprachraum geworden ist, steht weiterhin vor der kaum lösbaren Aufgabe, den Studierenden sehr unterschiedlicher Studiengänge und Abschlüsse, vor allem sehr unterschiedlicher Regelstudienzeiten und Stundenkontingente, durch ein entsprechend differenziertes Angebot jeweils im Bereich des Grund- und Hauptstudiums gerecht zu werden - und dies angesichts von Stellenstreichungen.

Personal

Die beschriebenen Schwierigkeiten bei dem Versuch, ein differenziertes Lehrangebot abzudecken, verschärfen sich nicht nur durch die in den letzten Jahren erfolgten Stellenstreichungen, sondern auch durch die Vakanz einer C 4-Stelle für Christliche Gesellschaftswissenschaften. Immerhin konnte Prof. Dr. Christian Grethlein am 1.10.1997 seine Tätigkeit im Fach „Praktische Theologie/Religionspädagogik"aufnehmen.

Nachwuchsförderung

Der Wegfall von Stellen, die Vakanzen und Besetzungssperren erschweren die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses erheblich. Hinzu kommt die ungünstige Stellensituation im Mittelbau. Eine besonders intensive Betreuung benötigt die ständig anwachsende Zahl ausländischer Doktoranden, von denen ein großer Teil aus Korea stammt. Im Jahr 1997 konnten 4 Promotions-, 1 Magister- und 2 Habilitationsverfahren erfolgreich abgeschlossen werden.

Räumliche Verhältnis

Das Institut für Evangelische Theologie und ihre Didaktik ist provisorisch im Gebäude Georgskommende 14-18 untergebracht. Grundsätzlich ist die räumliche Zusammenführung des Instituts mit den übrigen Einrichtungen der Fakultät zu begrüßen, doch stellt die gegenwärtige Übergangssituation eine deutliche Erschwerung der Arbeitsbedingungen dar.

Situation im Bereich EDV

Im EDV-Bereich gab es bei WAP-Rechnern einige Verbesserungen. Allerdings kann man wohl zu Recht von einer Minimalausstattung in der Evangelischen Theologie sprechen. Der anstehende Erneuerungsbedarf kann nicht allein aus Mitteln der Fakultät finanziert werden. Die Daten der Fakultät werden in den WWW Service eingespeist.

Forschung und internationale Kontakte

Neben den zahlreichen internationalen Kontakten der verschiedenen Hochschullehrer und Institute (mit USA, Großbritannien, Niederlande) ist insbesondere die (von der DFG und der VW-Stiftung geförderte) Zusammenarbeit des Ostkirchen-Instituts mit Wissenschaftlern in Moskau und St. Petersburg hervorzuheben. Hinzu kommt die Mitarbeit mehrerer Hochschullehrer an dem von niederländischen Universitäten getragenen Forschungsvorhaben NOSTER (Nederlandse Onderzoekschool voor Theologie en Religiewetenschap), in dem die Fakultät auf längere Sicht Vollmitgliedschaft anstrebt.

Weitere internationale Kontakte ergeben sich durch das Josephus-Forschungsvorhaben des Institutum Judaicum Delitzschianum. Die Forschungsarbeiten der Fakultät finden, wie durch Publikationen, Gastvorträge, Mitarbeit von Fakultätsmitgliedern in den Vorständen wissenschaftlicher Gesellschaften und gemeinsame Projekte deutlich wird, internationale Anerkennung.

Entwicklung, Perspektiven

Die Zahl der Lehramtsstudierenden und die Verschiedenartigkeit der Studiengänge machen spezifische Lehrveranstaltungen und neue Formen der Kooperation und eine stärkere Berücksichtigung des Lehramtsstudiums erforderlich.

Über die bereits bestehenden einzelnen Projekte und o.a. Kooperationen hinaus hat der von Prof. R. Albertz angeregte „Arbeitskreis zur Erforschung der Religions- und Kulturgeschichte des Antiken Vorderen Orients" seine Arbeit erfolgreich aufgenommen und stößt bereits auf internationale Resonanz.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9701
Datum: 1998-02-05 ---- 1998-08-28