Westfälische Wilhelms-Universität
Münster

Jahresbericht des Rektors 1996

Zentrum Wissenschaft und Praxis

Abteilung Praxisorientierte Studien

Den Schwerpunkt des Jahres 1996 bildeten die Konsolidierung und Verstetigung des Magisternebenfachs Angewandte Kulturwissenschaften", das von der Abteilung Praxisbezogene Studien betreut wird.

Zwischen dem Rektorat, dem Dekanat der Philosophischen Fakultät, dem Vorstand des Magisternebenfachs sowie einzelnen Vertretern der beteiligten Hauptfächer und den wissenschaftlich Verantwortlichen der Modulfächer wurden curriculare Absprachen, Prüfungsmodalitäten und Kooperationsformen zum Zwecke der Verstetigung und Verbesserung des Lehrangebots vereinbart. Dieser Prozeß muß im Jahr 1997 fortgeführt werden. Neben diesen inneruniversitären Konsolidierungen wurde die Kooperation mit Vertretern der Arbeitswelt vertieft.

Im dritten Jahr besitzt das Magisternebenfach eine solide Basis an Praktikumskontakten in Wirtschaft, Verwaltung und Kultur. Die Nachfrage aus diesen Arbeitsfeldern nach qualifizierten Projekten und Praktika ist sehr hoch, so daß das Fach nunmehr regelmäßig 200 Praktika im Jahr betreut. Sehr erfreulich ist die Tendenz zu qualifizierten Projektpraktika. Vor allem das groß angelegte Projekt über Kundenbedürfnisse in der Gastronomie im Zusammenhang mit der Grundsatzstudie Gastronomie der Zukunft erfuhr eine sehr positive überregionale Rezeption unter den Spitzenvertretern der Branche. Zudem darf dieses Projekt - dokumentiert in der Studie Alltag als Event - als ein gelungenes Beispiel für die Vermittlung einer transdisziplinären Transferkompetenz angesehen werden. Größere Folgeprojekte wie beispielsweise über Ethno-Food und Distinktionskultur" oder über Dienstleistung jenseits der (Sozial)Versorgung im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung" haben sich für 1996 ergeben, in denen vorwiegend mit qualitativen Methoden gearbeitet wird und die 1997 abgeschlossen werden.

Die Nachfrage unter den Studierenden wächst ebenfalls. Für das WS 1996 meldeten sich 360 Interessenten an, von denen 100 eingeschrieben worden sind. Die Quote derer, die 1996 die Zwischenprüfung (nach dem 4. Semester) absolviert haben, liegt bei 85 %.

1996 wurden pro Semester ca. 60 Lehrveranstaltungen angeboten und durch die Abteilung Praxisbezogene Studien betreut und koordiniert. Im Sommersemester 1996 lautete das interdisziplinäre Semesterthema Das Ende der Gutenberg-Galaxis", im Wintersemester 1996 Urbanität", das auch für Hörer aller Fachbereiche angeboten wurde. Zusammen mit den kulturwissenschaftlichen Studiengängen in Karlsruhe und Lüneburg wurde im Sommer in Karlsruhe das 2. Internationale Symposion zur Kulturwissenschaft unter dem Titel Kulturwandel und Globalisierung" durchgeführt. Vertretern anderer Hochschulen (Bochum, Karlsruhe, Lüneburg, Magdeburg, Tübingen) wurden Konzept und Ziele des Fachs ausführlich präsentiert.

Verstetigung und Konsolidierung, weitere Verbesserung und Spezifizierung des Curriculums und des Lehrangebots, Verbreiterung und Vertiefung der Lehrangebotskooperationen mit Lehrenden der Philosophischen Fakultät und mit fachfremden berufsrelevanten Wissenständen aus anderen Fakultäten sowie die Pflege der Kontakte zur Arbeitswelt - dies sind die Ziele für 1997.

Abteilung Schulpraktische Studien

Regelmäßige Tätigkeiten während des gesamten Jahres

• Beratung der Studierenden des Lehramtes zu Schulpraktischen Studien
• Information und Beratung der an den Schulpraktischen Studien beteiligten Lehrenden der Universität
• Organisation der Erziehungswissenschaftlichen Tagespraktika, der Fachdidaktischen Tagespraktika und der Blockpraktika für alle Lehramtsstudiengänge in Zusammenarbeit mit den lehrerausbildenden Fachbereichen und den staatlichen Bildungseinrichtungen.

Arbeitsschwerpunkte

• Erziehungswissenschaftliche Tagespraktika
  Im Wintersemester 1995/96 wurden 730 Studierende (davon 316 Erstsemester), von 23 Hochschullehrern betreut:

  	436	Studierende der Primarstufe
  	42	Studierende der Sekundarstufe I
  	243	Studierende der Sekundarstufe II/I
  	9	Studierende der Sekundarstufe II

  
  im Sommersemester 1996 waren es 186 Studierende (davon 186 Erstsemester), betreut von 11 Hochschullehrern:

  	84	Studierende der Primarstufe
  	12	Studierende der Sekundarstufe I
  	88	Studierende der Sekundarstufe II/I
  	2	Studierende der Sekundarstufe II

  
  Alle Plätze wurden über ein Losverfahren vergeben, nachgefragt wurden insgesamt im Wintersemester 1534 Plätze und im Sommersemester 877 Plätze in Erziehungswissenschaftlichen Tagespraktika.

• Fachdidaktische Tagespraktika
  Laut Vorlesungsverzeichnis wurden im Wintersemester 60 und im Sommersemester 53 Fachdidaktische Tagespraktika mit jeweils durchschnittlich 12 Studierenden angeboten.

• Blockpraktika

  -	Frühjahr 1996 (19.02.-16.03.1996):	609 Studierende, betreut von 120 Lehrenden
  -	Herbst 1996 (15.07.-30.09.1996):	581 Studierende, betreut von 112 Lehrenden

Abteilung Audiovisuelle Medien

Im Berichtszeitraum war die Arbeitsfähigkeit der Einrichtung nach dem Ausscheiden von zwei hauptamtlichen Mitarbeitern und der anschließenden einjährigen Stellenbesetzungssperre erheblich eingeschränkt. Die Mehrzahl der Routine-Aufträge konnte dennoch abgewickelt werden. Die Nachfrage nach Dienstleistungen war wiederum größer als die vorhandene Kapazität.

Die typischen Tätigkeitsgruppen waren in diesem Jahr:

• mediale Betreuung von Lehrveranstaltungen (Beratung; Software, Aufnahme- und Wiedergabetechnik)
• Herstellung von Videos für Forschung und Lehre (mediale Unterstützung wissenschaftlicher Projekte; Transfer von Forschungsergebnissen; Dokumentationen für die Lehre)
• Dienstleistungen in der Bearbeitung von Videos (Kopien, Schnitt, Nachvertonung usw.)

Besondere Akzente:

• Der VHS/S-VHS-Schnittplatz wurde von vielen Fachbereichen und zentralen Einrichtungen genutzt und war ganzjährig ausgebucht.
• Mit dem im Vorjahr eingerichteten Schnittplatz für Betacam-Standard ist die Anlage in der Lage, Filme auf professionellem, sendefähigen Niveau herzustellen. Erste Produktionen konnten abgeschlossen werden.
• In einem 3tägigen Seminar erhielten die Mitarbeiter/innen der Einrichtung eine Intensivschulung durch den Kameramann Tom Fährmann (BDK).

Kooperationen:

• Herstellung einer Filmdokumentation über eine Veranstaltung der Handwerkskammer Münster
• Zusammenarbeit mit den staatlichen Bezirksseminaren für das Lehramt und mit mehreren Schulen der Region = Veranstaltungsbetreuung und Filmproduktionen
• Zusammenarbeit mit der münsterischen Filmwerkstatt im Pumpenhaus. Zudem bietet die Anlage in Kooperation mit dem Offenen Bürgerkanal Münster eine eigene Veranstaltung an, in welcher Studierende der Universität die Möglichkeit bekommen, eigene Beiträge für den Bürgerkanal herzustellen.