WWU Münster

Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht des Rektors 1996

Fachbereich 3
Rechtswissenschaftliche Fakultät



Lehre, Studiengänge

Allgemeines

Mit rund 6000 Studierenden gehört die Rechtswissenschaftliche Fakultät zu den größten Fakultäten in der Bundesrepublik Deutschland. Seit der Einführung des Numerus clausus zum Sommersemester 1992 ist die Zahl der Studierenden insgesamt etwas zurückgegangen. Im Sommersemester 1996 haben 249 Studierende das Studium der Rechtswissenschaften aufgenommen, im Wintersemester 1996/97 waren es 510. Im Wintersemester 1995/96 waren es dazu im Vergleich 553 Studierende. Im Studiengang mit dem Studienziel Staatsexamen sind im Wintersemester 1996/97 5274, im Studiengang mit Abschluß Promotion 622 Studierende eingeschrieben.

Studiengang Magister-Legum

Ausländische Studierende, die in ihrem Heimatland ein Jurastudium absolviert haben, können nach zweisemestrigem Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät eine Zusatzqualifikation - den Grad des Magister Legum - erwerben. Z.Zt. befinden sich im Studiengang Magister Legum 32 Studierende. 17 Verfahren konnten erfolgreich mit der Verleihung des Grades eines Magister Legum beendet werden, davon 11 aus dem Bereich Internationales Privatrecht und 6 aus den Bereichen Öffentliches Recht, Europarecht, Völkerrecht.

Neuer Studiengang Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristen"

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Sprachforschung und Sprachlehre bietet die Juristische Fakultät seit Beginn des WS 1995/96 einen zusätzlichen Studiengang Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristen" an. Mit diesem Ausbildungsangebot wird den Erfordernissen, die die zunehmende Internationalisierung des Rechtsverkehrs und insbesondere die europäische Integration an die Qualifikation der Juristen stellen, im Hinblick auf die Kenntnis der Fachsprache und der Grundzüge der Rechtsordnung für den französischen und englischen Sprachbereich Rechnung getragen. Der Studiengang mit insgesamt 20 Semesterwochenstunden erstreckt sich über vier Semester und führt bei Bestehen der Abschlußprüfung zur Erteilung eines Zertifikats. Das Ausbildungsangebot ist an den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz über die Fachspezifische Fremdsprachenausbildung ausgerichtet. Entsprechende Studienleistungen an ausländischen Universitäten (einschließlich Erasmus-Studienaufenthalten) können auf die viersemestrige Mindeststudienzeit angerechnet werden. Im Wintersemester 1996/97 waren im Studiengang Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristen" insgesamt 241 Studierende eingeschrieben.

Personallage

Allgemeines

Im gesamten Bundesgebiet sind nach wie vor zahlreiche Rechtswissenschaftliche Lehrstühle vakant, davon allein 8 an der hiesigen Fakultät. Trotz nachhaltiger Bemühungen ist es der Fakultät auch im Jahr 1996 noch nicht gelungen, die Anzahl der Vakanzen zu reduzieren. Im kommenden Jahr werden voraussichtlich weitere Hochschullehrer den Fachbereich durch Emeritierung bzw. Wegberufung verlassen. Im Zusammenhang mit der Fachspezifischen Fremdsprachenausbildung wurde eine C 3-Stelle in eine Professur für Angelsächsisches Recht umgewidmet.

Habilitations- und Promotionsverfahren

An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät wurde im Jahre 1996 ein Habilitationsverfahren durchgeführt.

Vom Wintersemester 1995/96 bis zum Sommersemester 1996 haben 77 Doktoranden ihr Promotionsverfahren abgeschlossen. Damit steht die Münsteraner Fakultät nach wie vor in Deutschland an der Spitze hinsichtlich der Anzahl der Promotionen.

Entwicklung und Perspektiven

Finanzlage

Die im Jahr 1996 besonders einschneidende Kürzung der Sach- und Personalmittel im Bereich der Titelgruppe 94 konnte nur durch die Zuweisung von Mitteln aus dem Programm Notzuschlag auf Zeit" (NaZ) aufgefangen werden. Ohne die NaZ-Mittel wäre es der Fakultät nicht möglich, Hausarbeiten und Klausuren, die zum Erwerb der Leistungsnachweise erbracht werden müssen, sowie das Angebot, Klausuren unter Examensbedingungen anzufertigen, im bisherigen Maße aufrechtzuerhalten.

Im Rahmen des Tutorenprogramms Qualität der Lehre" sind der Fakultät 1996 wie schon im Vorjahr Mittel für die Einrichtung von Arbeitsgemeinschaften zugewiesen worden. Es war deshalb möglich, eine Vielzahl von vorlesungsbegleitenden Arbeitsgemeinschaften einzurichten, die bei den Studierenden großen Anklang fanden. Seit einem Jahr bietet die Fakultät zusätzlich zu den Anfängerarbeitsgemeinschaften eine spezielle Repetenten-AG an. Hier werden die Studierenden, die beim ersten Versuch im Examen gescheitert sind, auf ihren Wiederholungsversuch vorbereitet. Wegen der außerordentlich positiven Resonanz wird die Repetenten-AG so lange fortgeführt, wie es die Finanzlage zuläßt.

Situation im Bereich der EDV

In diesem Jahr konnte die Fakultät nochmals einen WAP-Antrag realisieren. In Verbindung mit dem Einsatz von Mitteln aus dem Hochschulsonderprogramm II konnten so zahlreiche neue Arbeitsplatzrechner beschafft werden. Damit wurde es möglich, die vorhandene EDV-Infrastruktur im angemessenen Rahmen fortzuschreiben.

Ebenso wurde der JURIS-Vertrag verlängert und das juristische CD-ROM-Angebot erweitert. Den Nutzern steht damit ein Großteil der in elektronischer Form vorhandenen juristischer Literatur zur Verfügung.

Auch die eigenen Informationsangebote, welche die Fakultät im World Wide Web präsentiert, konnten erheblich erweitert werden (siehe hierzu: http://www.uni-muenster.de/Jura/Welcome-d.html). Neben Informationen über die Rechtswissenschaftliche Fakultät und das juristische Studium bietet der im WWW verfügbare elektronische Vorlesungskommentar den Dozenten die Möglichkeit, ihr Lehrmaterial im WWW anzulegen und damit Lehr- und Lernmaterial in elektronischer Form den Studierenden zur Verfügung zu stellen.

Die Erfassung des Literaturbestandes der Fakultät im Rahmen der Verbundkatalogisierung (HBZ) konnte ­ dank Bereitstellung entsprechender Personalmittel ­ weiter vorangetrieben werden.

Auswärtige Beziehungen

Auch im Jahr 1996 fand ein reger Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern im Rahmen der Sokrates- und Erasmusprogramme mit den europäischen Partneruniversitäten statt. Darüber hinaus bestehen zahlreiche z.T. nicht institutionalisierte Kontakte mit ausländischen Wissenschaftlern (Austausch von Gastprofessoren, Gastvorträge u.ä.).


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9606
Datum: 1997-04-19