WWU Münster

Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht des Rektors 1994

Entwicklung der Studierenden- und Studienanfängerzahlen


Tabellen und Grafiken

Im Wintersemester 1994/95 (Semesterendstand) waren an der Westfälischen Wilhelms-Universität 44.641 Studierende eingeschrieben, darunter 21.665 (48,5 Prozent) Frauen und 2.447 (5,5 Prozent) ausländische Studierende. Damit stieg die Studierendenzahl erstmals seit vier Semestern wieder an. Das Wiederansteigen der Studierendenzahl hatte sich nach der Stabilisierung zum Wintersemester 1993/94, insbesondere aber zum Sommersemester 1994 (42.845 gegenüber 42.900 im Sommersemester 1993) bereits abgezeichnet. Die Stabilisierung der Studierendenzahl um netto 553 (s. Tabelle 4) im Berichtsjahr 1994 geht dabei zu 74 Prozent auf rückläufige Exmatrikuliertenzahlen, zu 17 Prozent auf eine gestiegene Zahl von Hochschulwechslern und zu knapp 9 Prozent auf gestiegene Erstimmatrikuliertenzahlen zurück.

Bei einem allgemeinen Anstieg um gut 200 oder rund 0,5 (1,0) Prozent ist die Entwicklung der Studierendenzahlen in den einzelnen Fachbereichen sehr unterschiedlich verlaufen (s. Tabelle 5 und Tabelle 6). Zwölf (neun) Fachbereiche verzeichnen einen Anstieg, acht (zwölf) einen Rückgang.

Überdurchschnittlich gestiegen ist die Studierendenzahl in den Fachbereichen Anglistik (5,1 bzw. 3,6 Prozent), Sportwissenschaft (5,3 bzw. 3,5 Prozent) und Sozialwissenschaft (4,7 bzw. 5,6 Prozent). Die erste Prozentangabe bezieht sich dabei jeweils auf die Zahl der Studierenden nach Maßgabe des 1. Faches (s. Tabelle 5), die zweite auf die Zahl der Studienfälle im 1.-6. Fach (s. Tabelle 6).

Der Fachbereich Sozialwissenschaften ist dabei der einzige Fachbereich mit durchgängig gestiegener Studierendenzahl seit Anfang der achtziger Jahre. Gegenüber dem Wintersemester 1980/81 (1.629) hat sich die Zahl der Studierenden (3.397) mehr als verdoppelt. Die Zahl der Studienfälle ist im gleichen Zeitraum um 90 Prozent gestiegen. In acht Fachbereichen ist die Studierendenzahl zurückgegangen. Der starke Rückgang in den Fachbereichen Medizin (- 5,3 bzw. - 5,0 Prozent) und Geowissenschaften (- 2,7 bzw. - 3,3 Prozent) ist dabei das Ergebnis von Kapazitätsabbau und damit einhergehender Verschärfung bzw. Einführung von Zulassungsbeschränkungen (Geographie).

Wie die Zahl der Studierenden stieg auch die Zahl der Erstimmatrikulierten mit 5.345 gegenüber dem Vorjahr (5.297) leicht an, während sie landesweit weiter rückläufig war. Diese Entwicklung war u.a. das Ergebnis einer stärker bewerberorientiert ausgerichteten Zulassungspolitik.

Die Zahl der Studienanfänger, hier definiert als Studierende im 1. Fachsemester, stieg im Berichtsjahr 1994 (s. Tabelle 7) nach den zum Teil starken Rückgängen (1992: - 11,2 Prozent) erstmals seit 1990 wieder an. Bezogen auf die Erstfachnennungen, ergab sich ein Zuwachs von 3,3 Prozent sowie, bezogen auf die Zahl der Studienfälle (1.-6. Fach, Tabelle 8), von 2,9 Prozent.

Zehn Fachbereiche verzeichneten aufs Jahr bezogen, d.h. Sommer- und nachfolgendes Wintersemester zusammengefaßt, einen Anstieg der Anfängerzahlen. Aus dem Rahmen fallen die Zuwächse in den Wirtschaftswissenschaften sowie in den Fachbereichen 21 und 15 (s. Tabelle 8). Überhaupt verzeichnen alle Fachbereiche mit Beteiligung an der Primarstufenlehrerausbildung mehr oder weniger starke überdurchschnittliche Zuwächse.

Diametral entgegengesetzt verlief die Entwicklung in den Fachbereichen 9 und 19. Die stark rückläufigen Anfängerzahlen im Fachbereich 9 sind auf den zum Wintersemester 1994/95 eingeführten Numerus clausus in der Pädagogik zurückzuführen, im Fachbereich 19 wirkt der zum Sommersemester 1993 eingeführte Numerus clausus in der Geographie (Diplom und Sekundarstufe II) nach.

[Grafik]
Studienanfänger für das Lehramt

Nach dem deutlichen Rückgang in den Jahren 1991 und 1992 sowie dem leichten Anstieg 1993 stieg die Zahl der Lehramtsstudienanfänger/innen 1994 um 8,7 Prozent (1.992 gegenüber 1.832). Der Zuwachs geht dabei nahezu vollständig auf das Konto der Primarstufenstudiengänge (785 gegenüber 628). Auf das Jahr bezogen, ergab sich hier eine Überbuchung der Aufnahmekapazitäten um rund zwei Drittel. Grund für diesen Anstieg von 25 Prozent war neben den landesweit gestiegenen Bewerberzahlen eine gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöhte Studienplatzannahmequote. Im Lehramt für die Sekundarstufe I ist die Erstsemesterzahl erneut angestiegen, im Lehramt für die Sekundarstufe II weiter rückläufig. Der Anteil der Lehramtsstudienanfänger/innen stieg auf 28 Prozent an. Er lag damit trotz des Anstiegs in den Primarstufenstudiengängen unter dem bisherigen Höchstwert von 30,8 Prozent in den Berichtsjahren 1980 und 1990. Von 1980 bis 1986 (15,0 Prozent) hatte sich der Anteil zwischenzeitlich halbiert.


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Hans-Joachim Peter
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Informationskennung: D2JB9459
Datum: 18.11.1995; 20:42 Uhr