WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster


Jahresbericht des Rektors 1994

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät



Lehre, Studiengänge Der Diskussions-Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung und zur Änderung der Approbationsordnung für Ärzte wurde in den Medizi nischen Fakultäten der Bundesrepublik intensiv diskutiert. Obwohl die Dekane der Medizi nischen Fakultäten sich überwiegend dem Diskussions-Entwurf nicht an schließen können, ist damit zu rechnen, daß die 8. Novelle der Approbations ordnung im Jahre 1995 Eingang in die geänderte Approbationsordnung finden wird.

Im Jahre 1993 hat die Medizinische Fakultät begonnen, Studienordnungen für die Humanmedizin und Zahnheilkunde zu erarbeiten; hiermit soll eine Verbesserung der Lehre erreicht werden. Voraussichtlich werden die Studienordnungen Mitte 1995 in Kraft gesetzt werden können.

Forschung

Eine Analyse der Forschungstätigkeiten der Medizinischen Fakultät hat gezeigt, daß die herausragenden wissenschaftlich erfolgreichen Arbeitsgruppen mit ihren laufenden Projekten und ihrer Planung für die unmittelbare Zukunft in guter Übereinstimmung mit den im Regierungsprogramm Gesundheitsforschung 2000 genannten Schwerpunkten stehen. Das Forschungsprofil der Medizinischen Fakultät ist insbesondere auch gekenn zeichnet durch die wissenschaftlichen Aktivitäten in bezug auf chronische Krankheiten. Chronische Krankheiten sind ein eigenes medizinisch-wissenschaftliches, ärztliches und psychosoziales Problem, dem eine immense volkswirtschaftliche Bedeutung zukommt.

Die Medizinische Fakultät hat daher an den Bundesminister für Forschung und Technologie einen Antrag auf Einrichtung eines Interdisziplinären Klinischen Forschungs zentrums (IKF) im Rahmen des Programms Gesundheitsforschung 2000 gestellt. Diesem Antrag wurde stattgegeben, das IKF konnte am 09. Dezember 1994 gegründet werden.

Aus der Vielfalt chronischer Krankheiten haben sich die folgenden Schwerpunkte heraus kristalli siert:

Es ist das erklärte Ziel der Medizinischen Fakultät, die Forschungsaktivitäten in den vorgenannten Schwerpunkten im Rahmen des IKF zu aktivieren.

Die Bedingungen zur Einrichtung des IKF waren innerhalb der Institute und Kliniken der Medizinischen Fakultät besonders günstig. Durch das Zentrum für Molekular biologie der Entzündung, daß Institut für Arterioskleroseforschung, DFG- Sonderforschungsbereiche und DFG-Forschergruppen sowie zahlreicher nationaler und interna tionaler wissenschaftlicher Kontakte von Mitgliedern der Medizinischen Fakultät waren die Voraussetzung für die Errichtung eines solchen Zentrums in Münster gegeben.

Mit der Einrichtung des IKF steht ein starker Innovationsschub für die klinische Forschung außer Frage. Die Vernetzung zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung, die eine Voraussetzung für die Forderung eines Projektes ist, führt dazu, daß bislang isoliert arbeitende Gruppen zusammengeführt werden, was bedeutet, daß das vorhandene Repertoire moderner Methoden vielseitiger genutzt wird. Die geplante Offenheit des Systems, die einen Ausschluß ineffektiver Teilprojekte und die Neuaufnahme erfolgver sprechender Teilprojekte zuläßt, gewährleistet eine kontinuierlichen, leistungs bezogenen Wettbewerb innerhalb der Fakultät. Letztlich wird die vorgesehene Eigenlei stung, insbesondere die Delegation bislang klinisch tätiger Mitarbeiter in die wissen schaftliche Arbeit, zur quantitativen Reduktion der Krankenversorgung zugunsten der Forschung führen, wie es der Wissenschaftsrat zur Verbesserung der klinischen Forschung seit Jahren gefordert hat.

Eine essentielle Bedingung für die langfristige Existenz des IKF und für die Moti vation der beteiligten Forscher ist die Regelung, daß sowohl das Leitthema als auch die Themen der Schwerpunkte im Laufe der Jahre an neue Forschungsbedingungen und Fragestel lungen angepaßt und daher geändert werden können. Nur so ist zu gewährleisten, daß innovative Ideen verwirklicht und neu entstehende, junge und wissenschaftlich erfolgreiche Arbeitsgruppen in die Struktur des IKF eingegliedert werden können.

Bereits jetzt zeichnet sich ab, daß von dem IKF eine außerordentlich stimulierende Wirkung auf die klinische Forschung ausgeht.

Entwicklung/Perspektiven

Mit der Änderung der Approbationsordnung soll das Studium praxisbezogener gestaltet werden. Die angehenden Ärzte würden dadurch intensiver auf ihre spätere Tätigkeit als Arzt vorbereitet und somit international konkurrenzfähiger. Die Fakultät bereitet gemeinsame Vorlesungen der Vorkliniker und Kliniker vor, was dazu führen soll, daß die Lehrbelastung reduziert werden kann.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: D2JB9408
Datum: 28.06.1995; 01:56 Uhr