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Münster (upm/ch)
Forscher aus Münster und Nagoya am Rande einer Tagung in Japan<address>© Universität Nagoya</address>
Forscher aus Münster und Nagoya am Rande einer Tagung in Japan
© Universität Nagoya

"Die Kooperation war ein Glückstreffer"

Deutsch-japanische Graduiertenschule erreicht Höchstlaufzeit / Chemie-Doktoranden laden zu Symposium ein

Nach neun Jahren Laufzeit heißt es nun Adieu: Das bei Beginn 2006 bundesweit erste deutsch-japanische internationale Graduiertenkolleg "Komplexe Chemische Systeme" Münster-Nagoya hat die längstmögliche Förderdauer durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erreicht und wird daher eingestellt. Die Doktoranden der Graduiertenschule Münster-Nagoya laden Fachleute zu einem offiziellen Abschluss-Symposium ein. Beginn ist am Freitag, 28. November, um 10.15 Uhr in der Aula des Schlosses in Münster, Schlossplatz 2.

"Die Kooperation mit der Universität Nagoya war ein Glückstreffer. Die naturwissenschaftliche Forschung dort ist absolute Spitze", resümiert Prof. Dr. Gerhard Erker, Sprecher der Graduiertenschule auf deutscher Seite. Auch die münsterschen Doktoranden, die mehrere Monate in Japan gelebt und geforscht haben, möchten die Erfahrungen nicht missen. "Für mich war es total super, dass ich längere Zeit im Ausland forschen konnte. So etwas erleben die meisten Nachwuchswissenschaftler erst während des Postdoktorats – wenn überhaupt", meint beispielsweise Doktorand Benjamin Vonhören vom Organisch-Chemischen Institut. Seine Ko-Doktorandin Marina Szermerski vom Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie pflichtet ihm bei: "Ich habe an der Universität Nagoya völlig neue Arbeitsmethoden kennengelernt. Diese Kombination aus Auslandsaufenthalt und Einblicken in Methoden, die in der eigenen Arbeitsgruppe nicht eingesetzt werden, ist während einer Doktorarbeit recht einzigartig."

Dabei war nicht alles einfach: "In Nagoya standen wir zu Beginn vor großen Herausforderungen. Aber mit Unterstützung durch die Partnerhochschule und die münsterschen Doktoranden, die schon vor Ort waren, haben wir es gut geschafft", erinnert sich Benjamin Vonhören. Insgesamt 59 Doktoranden aus Münster haben die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und mindestens sechs Monate in Nagoya gelebt und gearbeitet. Umgekehrt waren die WWU-Chemiker in dieser Zeit Gastgeber für japanische Nachwuchswissenschaftler. Auch darüber hinaus gab es einen regelmäßigen Austausch zwischen den beteiligten Forschergruppen aus den Bereichen der Katalyse, der bioorganischen und der bioanorganischen Chemie, der organischen Synthese, der medizinischen Chemie, der Lebensmittelchemie und der physikalischen Chemie. Die Doktoranden blickten aber nicht nur fachlich über den Tellerrand hinaus. Ob deutsch-japanische Workshops, wissenschaftliche Konferenzen oder auch gemeinsame Ausflüge – sie planten alle Angebote der Graduiertenschule in Eigenregie.

Künftige Chemie-Doktorandengenerationen müssen nicht auf ein internationales Graduiertenkolleg ("International Research Training Group", kurz IRTG) an der Universität Münster verzichten: Das kanadisch-deutsche internationale Graduiertenkolleg "New Trends in Molecular Activation and Catalysis", das vor einigen Monaten von der DFG bewilligt worden war, ist kürzlich offiziell gestartet. Partneruniversität hierbei ist die Universität Toronto.

 

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