|
Münster (upm/ch)
Prof. Dr. Andreas Hensel<address>© WWU</address>
Prof. Dr. Andreas Hensel
© WWU

Kein Zutritt für Bakterien

Prof. Dr. Andreas Hensel erhält Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Phytotherapie

Prof. Dr. Andreas Hensel vom Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat den Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Phytotherapie erhalten. Mit der Auszeichnung würdigte die Gesellschaft insbesondere die wissenschaftliche Qualität und die Bedeutung eines Projekts zur Identifizierung besonderer pflanzlicher Extrakte und Naturstoffe. Diese blockieren die Erkennungsmechanismen zwischen Krankheitserregern und menschlichen Zellen und sollen somit eine Infektion verhindern. Der Innovationspreis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und wurde in diesem Jahr geteilt. Zweiter Preisträger ist Prof. Dr. Jost Langhorst von der Universität Duisburg-Essen.

Dadurch, dass die Forscher das "Andocken" der Erreger an die Wirtszellen stören, werden weniger Krankheitserreger in die Zellen aufgenommen und die Infektiosität verringert. Dass dieses Konzept funktioniert, konnten die Wissenschaftler anhand verschiedener Beispiele zeigen, etwa an dem pathogenen, also krankmachenden Bakterium Helicobacter pylori, einem wichtigen Erreger von Magenschleimhaut-Entzündungen. Außerdem funktioniert das Prinzip bei bestimmten Erregern, die Harnwegs-Entzündungen verursachen (uropathogene Escherichia coli), und bei einem Bakterium, das als wichtiger Auslöser von Mundschleimhaut-Entzündung und Parodontitis gilt. Der Apotheker Andreas Hensel und sein Team bereiten derzeit zusammen mit der pharmazeutischen Industrie weiterführende Arbeiten vor, um diese Wirkprinzipien hinsichtlich einer potenziellen medizinischen Anwendung zu prüfen.

 

Links zu dieser Meldung