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Münster (upm/ja)
Soldat auf Heimaturlaub um 1917 (Symbolbild, farblich bearbeitet): Die Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg war oft ungewiss<address>© LWL-Medienzentrum für Westfalen - Joseph Schäfer</address>
Soldat auf Heimaturlaub um 1917 (Symbolbild, farblich bearbeitet): Die Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg war oft ungewiss
© LWL-Medienzentrum für Westfalen - Joseph Schäfer

Mehr als die "herkömmliche“ Hausarbeit

Studierende durchforsten Archive – Quellenedition "Der Erste Weltkrieg in Westfalen" jetzt online

Besonders berührend war die Feldpost von Lehrer Johannes Stegemann aus Emsdetten: Die Briefe des Pädagogen über Leid, Hoffnung und das Kriegsgeschehen Ende 1914 von der Westfront in Frankreich sind ein Teil einer gerade fertig gestellten kommentierten Edition von Quellen aus dem Ersten Weltkrieg (1914-1918). Erstellt wurde sie von rund 20 Studierenden der Geschichtswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) in Kooperation mit dem Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen. Im Internet-Portal "Westfälische Geschichte" des Instituts für westfälische Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) lassen sich jetzt private Briefe, Tagebücher oder das typische Verwaltungsschriftgut dieser Zeit nachlesen unter www.westfaelische-geschichte.de/web949.

Basis der nun publizierten Arbeit, deren Erstellung vielfach "motivierender als die herkömmliche Hausarbeit" gewesen sei, waren ausgewählte Quellen aus den Archivbeständen. Interessierte können sich jetzt nicht nur über die Erlebnisse des münsterländischen Lehrers an der Westfront, sondern auch etwa über das "Augusterlebnis" (Begeisterung zu Kriegsbeginn) in Ostwestfalen informieren, über die Lage der Arbeiter in den Zechen und Fabriken des Ruhrgebiets oder über das Leben von Kriegsgefangenen im Sauerland.

Das Projekt konzipierte neben Dr. Mechthild Black-Veldtrup vom Landesarchiv für die WWU Dr. Lena Krull vom Historischen Seminar. Die Umsetzung verantwortete Dr. Marcus Weidner von dem LWL-Institut. Lena Krull ist Historikerin am Lehrstuhl für westfälische und vergleichende Landesgeschichte (Prof. Dr. Werner Freitag) und betreut zugleich die "Schnittstelle Geschichte & Beruf", die den Studierenden der Geschichtswissenschaft helfen soll auf dem späteren Weg in einen Job. Es geht dabei um die praktische Umsetzung geschichtswissenschaftlicher Fachkompetenz und darum, verschiedene Berufsbereiche kennenzulernen.

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