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Münster (upm/ch)
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Stadtgeschichte im Aktentaschen-Format

Neue Reihe "Historischer Atlas westfälischer Städte" / Erste vier Bände erschienen

Ein Atlas für die Aktentasche – auf diese Formel könnte der neue "Historische Atlas westfälischer Städte" gebracht werden, denn er ist vergleichsweise handlich, und man kann ihn anders als viele andere Atlanten bequem mitnehmen. Die Reihe ist nun mit den ersten vier Bänden zu den Orten Eversberg und Grevenstein (beide im Sauerland), Olfen (südliches Münsterland) und Westerholt (nördliches Ruhrgebiet) erschienen. Sie wird von der Historischen Kommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und dem Institut für vergleichende Städtegeschichte (IStG) an der Universität Münster herausgegeben.

Der neue Atlas bietet Antworten auf unterschiedlichste Fragen: Wo entwickelte sich dank umfangreicher Erzfunde ein "Kalifornien im Sauerland", benannt in Anspielung auf den kalifornischen Goldrausch? Wie kann heute die Geschichte einer Stadt rekonstruiert werden, deren Archivalien fast vollständig zerstört sind? Und wo im westfälischen Ruhrgebiet liegen eine mittelalterliche Burg, romantische Fachwerkbauten und eine ehemalige Zeche direkt nebeneinander?

Kern der Atlanten ist jeweils der erste exakt vermessene Stadtplan vom Anfang des 19. Jahrhunderts, die sogenannte Urkatasterkarte. Sie zeigt den Grundriss vor den tief greifenden Veränderungen durch die Industrialisierung, den Zweiten Weltkrieg und die Stadtsanierung. Der direkte Vergleich zwischen Einst und Jetzt wird möglich durch einen modernen Plan der jeweiligen Stadt. Den Blick über den Stadtraum hinaus bietet eine Karte des Umlandes. Auch hier erlauben mindestens zwei Zeitschnitte eine Gegenüberstellung.

Das mit Bildern und Karten illustrierte Textheft liefert einen kompakten Überblick über die Entwicklung des jeweiligen Ortes. Für einige Städte ist dies die erste wissenschaftlich erarbeitete Stadtgeschichte überhaupt. Die Mehrzahl der Karten wurde eigens für den Atlas angefertigt; ein aufwendiges Druckverfahren sichert eine hochwertige Wiedergabe aller Teile des Werkes.

In der neuen Reihe werden zukünftig jährlich mehrere Bände zu weiteren Städten erscheinen. 2014 folgen Atlanten zu Ramsdorf (Stadt Velen) und Gütersloh. Für 2015 ist ein umfangreicher Band zur mittelalterlichen Metropole Soest vorgesehen.

Verantwortlich für die Reihe sind Dr. Cornelia Kneppe und Dr. Mechthild Siekmann. Cornelia Kneppe ist wissenschaftliche Referentin in der LWL-Archäologie für Westfalen und betreut insbesondere die Erfassung und Erforschung mittelalterlicher Bodendenkmäler. Mechthild Siekmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für vergleichende Städtegeschichte und verantwortet die Herausgabe mehrerer Schriftenreihen.

 

Bibliografische Angaben:

Wilfried Ehbrecht: Eversberg (Meschede). Münster, Ardey-Verlag 2014. (Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 1, hg. v. d. Historischen Kommission für Westfalen und dem Institut für vergleichende Städtegeschichte). ISBN 978-3-87023-367-9, Preis: 34,80 EUR

Wilfried Ehbrecht: Grevenstein (Meschede). Münster, Ardey-Verlag 2014. (Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 2, hg. v. d. Historischen Kommission für Westfalen und dem Institut für vergleichende Städtegeschichte). ISBN 978-3-87023-368-6, Preis: 32,80 EUR

Peter Ilisch: Olfen. Münster, Ardey-Verlag 2014. (Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 3, hg. v. d. Historischen Kommission für Westfalen und dem Institut für vergleichende Städtegeschichte). ISBN 978-3-87023-369-3, Preis: 32,80 EUR

Cornelia Kneppe: Westerholt (Herten). Münster, Ardey-Verlag 2014. (Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 4, hg. v. d. Historischen Kommission für Westfalen und dem Institut für vergleichende Städtegeschichte). ISBN 978-3-87023-370-9, Preis: 29,80 EUR

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