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Münster (upm/ch)

Herausragender Mittelalterforscher

Historiker Prof. Dr. Hagen Keller feiert seinen 75. Geburtstag

Prof. Dr. Hagen Keller, von 1982 bis zu seiner Emeritierung 2002 Inhaber des Lehrstuhls Mittelalterliche Geschichte I an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), feiert am Mittwoch, 2. Mai, seinen 75. Geburtstag.

Der Historiker war Lehrstuhlinhaber, Direktor des Instituts für Frühmittelalterforschung an der WWU und Hauptherausgeber der renommierten "Frühmittelalterlichen Studien". Zudem war er Mitinitiator und Sprecher eines Sonderforschungsbereichs und eines Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum interdisziplinären Forschungsfeld der mittelalterlichen Schriftkultur. In Münster prägte er so nicht nur die international herausragende Geltung der münsterschen Mediävistik. Auch die von ihm in einer großen Breite deutsch- und italienischsprachiger Veröffentlichungen profilierten Forschungsschwerpunkte – insbesondere zum ottonischen Königtum, zu den oberitalienischen Kommunen und zur pragmatischen Schriftlichkeit – gelten heute als prägende Richtungen innerhalb der historischen Mittelalterforschung.

Hagen Keller hatte Gastprofessuren in Neapel, Florenz und Paris inne. Er war Mitglied in den wissenschaftlichen Beiräten des Deutschen Historischen Instituts Rom, des italienisch-deutschen historischen Instituts Trient sowie in der Royal Historical Society und in der British Academy. Diese internationale Vernetzung, so schätzen es Fachkollegen an der WWU ein, ist "richtungweisend". Hagen Kellers Autorschaft grundlegender Handbücher insbesondere zur Ottonenzeit gelten als Standardwerke. Als geschätzter akademischer Lehrer und hoch angesehener Forscher ist Hagen Keller nach wie vor auf wissenschaftlichen Veranstaltungen und Kolloquien in- und außerhalb Münsters präsent und als Ratgeber und Gutachter gefragt.

Seit 1962 und zuletzt bis 1972 war Hagen Keller Assistent an der Universität Freiburg, zwischenzeitlich von 1963 bis 1969 und nochmals 1972/73 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Rom. Er promovierte 1962 bei Gerd Tellenbach mit einer Arbeit über das Kloster Einsiedeln und habilitierte sich 1972 mit einer Studie über die Führungsschicht der lombardischen Städte im Hochmittelalter. Seit 1976 und bis zu seinem Wechsel nach Münster arbeitete Hagen Keller als Professor an der Universität Freiburg.