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Münster (upm/kw)
WWU-Mitarbeiterin Claudia Wennemer vom International Office begrüßt Dr. Urule Igbavboa aus den USA.<address>© WWU-Kristin Woltering</address>
WWU-Mitarbeiterin Claudia Wennemer vom International Office begrüßt Dr. Urule Igbavboa aus den USA.
© WWU-Kristin Woltering

Süßigkeiten für die Ehemaligen

"Alumni meet CONNECTA": 19 ehemalige internationale Studierende besuchen die Universität Münster

"Ich bin mittlerweile Reiseführer für Deutsche in Jordanien und mache jede Woche Werbung für Münster. Es ist meine zweite Heimat geworden." Fathi Qawasmeh gerät ins Schwärmen, wenn er an seine Studienzeit in Münster zurückdenkt. Der Jordanier hat vor 20 Jahren Geologie an der Universität Münster studiert - vom heutigen Mittwoch bis Freitag nimmt er am Ehemaligentreffen "Alumni meet CONNECTA" internationaler Studierender teil. "Ich habe vieles vermisst - unter anderem die Käsebrote und die Gummibärchen", schmunzelt er und greift in die Schale mit Süßigkeiten in den frisch renovierten Räumen im International Office.

Die internationalen Alumni aus vieler Herren Länder, in diesem Jahr beispielsweise aus Brasilien, Peru und den USA, treffen sich zum zweiten Mal in Münster. Wie bei der Premiere versammeln sie sich erneut in der "Brücke", dem internationalen Zentrum der Universität Münster, um mit den heutigen Studierenden Erfahrungen und Tipps auszutauschen. Joachim Sommer, Leiter der "Brücke", wird sich vieri Tage lang um die 19 Gäste kümmern. Schon nach wenigen Stunden weiß Fathi Qawasmeh: "Hier hat sich einiges getan."

Vor den Gesprächen steht die Begrüßung. "Vieles ist neu an der Universität, vieles ist aber immer noch so, wie Sie es vor 20 Jahren erlebt haben", erklärt Uni-Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein im Festsaal. Als Beispiele für jüngere Entwicklungen nennt sie den Umbau verschiedener Bibliotheken, die erfolgreiche Arbeit des Exzellenzclusters "Religion und Politik" und den vor einigen Jahren begonnenen Umbau des Hochschulsystems. Von dieser europaweiten Hochschulreform, dem sogenannten Bologna-Prozess, sind viele der Gäste überrascht. "Stimmt es, dass es gibt kein Diplom mehr gibt?", fragt Prof. Dr. Sahbi Thabet aus Tunesien stellvertretend für viele. Marianne Ravenstein weiß auf alle Fragen eine Antwort.

Wie viele der WWU-Alumni denkt auch Fathi Qawasmeh häufig an sein Diplomstudium zurück. Es war damals nicht immer leicht für die ausländischen Studierenden, berichtet er. Einerseits kämpfte er seinerzeit mit der deutschen Sprache, andererseits musste er Studium und Familie in Einklang bringen - schließlich war keineswegs klar, wie es nach seinem Studium im Heimatland weitergehen würde. "Mein Diplom wurde zunächst nicht als Master of Science in Jordanien anerkannt, ich hatte lange Zeit große Probleme", bemerkt Fathi Qawasmeh. Mittlerweile hat er einen Weg gefunden und arbeitet als Reiseführer für deutsche Touristen in seinem Land.

Neben ihm sitzt ein Landsmann, der ebenfalls vor zwei Jahrzehnten in Münster Mikrobiologie studiert hat. Sie unterhalten sich. Man kennt sich eben, auch wenn es 20 Jahre her ist. Dr. Luay Abu-Qatouseh hat einen weiteren guten Grund, einen intensiven Kontakt zu Münster zu pflegen: Seine Freundin lebt in seinem ehemaligen Studienort. Den jetzigen ausländischen Studierenden an der Universität Münster rät er: "Bleibt nicht unter euch, sondern geht in die Brücke und tauscht euch aus!" Prof. Dr. Makram Haluani pflichtet ihm bei. Der Venezuelaner empfiehlt: "Jung kommen und jung wieder zurückgehen, dann klappt die Wiedereingliederung am besten."

 

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