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Münster (upm/ja)

Per Mausklick in die alte Welt

ULB eröffnet virtuellen Lesesaal / Portal für digitale Sammlungen historischer Bestände freigeschaltet

Die Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) hat ihre digitalen Sammlungen für die Nutzung im Internet freigeschaltet. Mehr als 1500 digitalisierte historische Dokumente sind seit heute (Montag) weltweit online zugänglich, darunter auch wertvolle Sammlungen, die nun jederzeit für die Forschung und für Interessierte bereitstehen. Der Bestand dieses virtuellen Lesesaals wird laufend erweitert.

Dass in den Magazinen der ULB wertvolle historische Bestände archiviert sind, ist allgemein bekannt. Darin herumzublättern, war aber bislang nicht ohne Weiteres möglich. Schwer oder gar nicht zu ersetzende Werke sind normalerweise nur unter Aufsicht von Fachleuten zugänglich – ein Zustand, der auch den benutzerorientiert arbeitenden Bibliothekaren ein Dorn im Auge ist. "Wir wollen, dass die Menschen unsere Bibliothek nutzen können, auch ohne dass sie uns besuchen müssen", bringt der stellvertretende ULB-Leiter Jörg Lorenz die Grundidee auf den Punkt. Er ist zugleich Chef der Digitalen Dienste der ULB und verantwortlich für die technische Umsetzung einer forschungsnahen Literaturversorgung.

Viele Wissenschaftler sind auf die Sichtung alter Schriften angewiesen. Und anders als bei modernen Texten ist hier nicht nur der Inhalt von Bedeutung, sondern auch das gesamte Erscheinungsbild des Werkes. Die einzelnen Buchseiten werden daher so eingescannt, dass man sich am Bildschirm die Seite möglichst originalgetreu anschauen kann. Ein Großteil der Dokumente ist Regionalschrifttum, also alte Drucke, Handschriften und Nachlässe aus und über Westfalen.

Mit dem neuen Portal sind die historischen Bestände so leicht zugänglich wie nie zuvor. Darüber freuen sich nicht nur die Nutzer, sondern auch die Buchexperten, die sich um die Erhaltung der historischen Bestände kümmern. Schont doch auch hier die virtuelle Nutzung über das Internet die alten Bücher und ist damit ein wirksamer Beitrag zur Bestandserhaltung. Besonders deutlich wird das bei den von Papierzerfall bedrohten Beständen.

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