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Münster (upm/ch)
Wissenschaftler aus Europa und Amerika stellten ihre neuesten Forschungsergebnisse zum Zwölfprophetenbuch vor.<address>© WWU</address>
Wissenschaftler aus Europa und Amerika stellten ihre neuesten Forschungsergebnisse zum Zwölfprophetenbuch vor.
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Einblicke in das Alte Testament

Tagung an der Uni Münster: Theologen stellen neue Erkenntnisse zur Entstehung des Zwölfprophetenbuches vor

Mehr als 40 Wissenschaftler haben sich bei einer internationalen Tagung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) über das "Zwölfprophetenbuch" ausgetauscht. Dieses zum Alten Testament gehörende Buch ist eine Sammlung prophetischer Schriften, die unter anderem die Bücher der Propheten Hosea, Amos, Jona und Sacharja umfasst. Bei der dreitägigen Konferenz, an der Theologen aus Deutschland, der Schweiz, England, Finnland und Amerika teilnahmen, stellten die weltweit führenden Experten auf diesem Forschungsgebiet die neuesten Erkenntnisse zur Entstehung des Zwölfprophetenbuches vor.

Zu den neueren Erkenntnissen der alttestamentlichen Forschung gehört, dass diese auf einer Schriftrolle vereinigten Bücher einen längeren Sammlungs- und Fortschreibungsprozess durchlaufen haben. So wurden zunächst kleinere Bücher aus zwei bis vier prophetischen Schriften erstellt, die dann in weiteren Schritten zum Zwölfprophetenbuch – auch "zwölf kleine Propheten" genannt – zusammengefasst wurden. Dabei wurden die Botschaften der einzelnen Bücher aneinander angeglichen. So wurde eine Sammlung prophetischer Schriften mit einer buchübergreifenden Gesamtaussage geschaffen. Die Erforschung dieser Sammlungs- und Fortschreibungsprozesse führt zu neuen Erkenntnissen über die Entstehung und Theologie des Alten Testaments, aber auch zu neuen Einsichten in die Geschichte des alten Israel.

Die Konferenz "Perspectives on the Formation of the Book of the Twelve. Methodological Foundations – Redactional Processes – Historical Insights" vom 14. bis zum 16. Januar wurde von Prof. Dr. Rainer Albertz und Privatdozent Dr. Jakob Wöhrle von der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster organisiert, gemeinsam mit Prof. Dr. James Nogalski von der US-amerikanischen Baylor University. Finanziert wurde die Tagung aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des International Office der WWU und des Exzellenzclusters "Religion und Politik" der Universität Münster.