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Münster (upm/ch)
Prof. Dr. Peter Markowich<address>© privat</address>
Prof. Dr. Peter Markowich
© privat

Humboldt-Forschungspreis

Angesehener Mathematiker nutzt Förderung für Gastaufenthalte an der WWU

Der angesehene österreichische Mathematiker Prof. Dr. Peter Markowich hat von der Alexander von Humboldt-Stiftung einen mit 60.000 Euro dotierten Forschungspreis für ausländische Wissenschaftler erhalten. Prof. Markowich will die Förderung dazu verwenden, seine Kooperation mit dem Institut für Angewandte und Numerische Mathematik der WWU zu intensivieren. In den kommenden Monaten wird er daher für mehrere ausgedehnte Forschungsaufenthalte zu Gast in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Martin Burger sein.

Prof. Markowich ist führender Experte auf dem Gebiet der nichtlinearen partiellen Differenzialgleichungen und einer der prominentesten österreichischen Mathematiker. Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt er im Jahr 2000 den Wittgenstein-Preis, die höchste Auszeichnung für Wissenschaftler in Österreich, die als Äquivalent zum Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft etabliert wurde. Der 53-Jährige war in Purdue (USA), Berlin, Linz und Wien tätig, ehe er 2007 an die Universität Cambridge (England) berufen wurde.

Prof. Markowich, der von Prof. Burger für den Forschungspreis nominiert wurde, verbindet in seiner Forschung die mathematische Theorie nichtlinearer partieller Differenzialgleichungen mit der Modellierung realer Vorgänge. Unter anderem arbeitete er in den letzten Jahrzehnten an der mathematischen Modellierung von Halbleiterstrukturen sowie an der Analyse und Simulation der entstehenden Modelle. Diese Arbeiten finden sehr praktische Verwendung bei der Konstruktion moderner Bauteile, die heute in Notebooks, Handys und Digitalkameras verwendet werden. Sein Buch „Applied PDEs - A Visual Approach" verbindet seine Leidenschaften für partielle Differenzialgleichungen und für Fotografie. Anhand der Bilder werden die mathematischen Modelle und Fragestellungen einfach visualisiert.

Gegenwärtig arbeitet Peter Markowich auch an mathematischen Modellen in der Biologie und Soziologie, wie etwa der Beschreibung der Dynamik von Menschenmassen oder der Migration und Interaktion von Zellen. Zu diesen Themenbereichen wird er auch gemeinsam mit der Arbeitsgruppe von Prof. Burger forschen.

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