Ein Wohnheim für Fische
Evolutionsbiologen der Universität Münster um Prof. Dr.
Joachim Kurtz freuen sich im Darwin-Jahr 2009 über eine neue Aquarienanlage. Mit
dieser modernen Anlage, die insgesamt mehr als 4000 Liter Wasser fasst, können
die Forscher Klimaveränderungen im Labor simulieren. Sie wollen so die Auswirkungen steigender Temperaturen auf
das Immunsystem von Fischen untersuchen und deren Evolution über die
Generationen beobachten. Als Bewohner werden in den neuen Aquarien insgesamt
mehr als 2000 Stichlinge inklusive Nachwuchs untergebracht.
Die 130.000 Euro teure Anlage besteht aus 21 Aquarienblöcken mit jeweils
sieben Becken. Heizung, Kühlung und Beleuchtung der einzelnen Blöcke werden
über ein Computersystem exakt gesteuert, so dass die Wissenschaftler den
benötigten Verlauf von Temperatur und Lichtintensität vorgeben können. Weicht
die Temperatur in einem Becken vom Sollwert ab, schlägt die Anlage automatisch
Alarm - per Kurzmitteilung auf das Handy des Verantwortlichen. Über das
Internet kann die Anlage auch von zu Hause aus gesteuert werden. „Bekommt einer
unserer Mitarbeiter nachts eine Fehlermeldung, muss er sich dann nicht sofort
auf's Fahrrad schwingen und ins Institut kommen", sagt Prof. Kurtz. „Er kann
erstmal seinen Rechner anmachen und schauen, ob er das Problem nicht auch von
zu Hause aus lösen kann."