|
Münster (upm/ja)
&quot;Bathseba&quot; (südniederländischer Meister, um 1560/70, Öl/Holz)<address>© Staatliche Kunsthalle Karlsruhe</address>
"Bathseba" (südniederländischer Meister, um 1560/70, Öl/Holz)
© Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Katharina die Große und Wellness?

WWU-Tagung zur Kunstgeschichte des Bades vom 4. bis 6. Dezember / Öffentlich und kostenfrei

Als Folge der Sittenstrenge und wegen der Angst vor Seuchen durch Wassergebrauch gilt die Epoche der Frühen Neuzeit (15. bis 18. Jahrhundert) als nicht sehr reinlich – der "ungewaschene" Barockmensch prägt noch immer das Geschichtsbild. Aber weit gefehlt: Das Bad war nicht nur stets fester Bestandteil des Lebens bei Hofe, es gab in den Schlössern sogar eine ausgesprochen luxuriöse Badekultur in aufwendig ausgestatteten Räumlichkeiten. Baden und Macht standen aus Sicht von Kunsthistorikern in einem engen Verhältnis. Zu diesem Thema veranstaltet das Institut für Kunstgeschichte der Universität Münster vom 4. bis 6. Dezember die internationale Tagung "Baden im Schloss – Gestalt und Funktion höfischer Bäder in der Frühen Neuzeit". Die Tagung ist öffentlich, eine Anmeldung nicht nötig. Weitere Informationen gibt es unter: www.uni-muenster.de/Kunstgeschichte.

Wer wissen möchte, wie etwa die Päpste der Renaissance badeten und was Wellness für Katharina die Große bedeutete, erfährt es bei der Veranstaltung im Auditorium des neuen Museums für Kunst und Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Domplatz 10. Den Höhepunkt bildet der Abendvortrag am Donnerstag, 4. Dezember, um 19 Uhr, bei dem der Kunsthistoriker Prof. Dr. Hubertus Günther über die "Badekultur in der italienischen Renaissance" berichtet.

Darüber hinaus präsentieren die Vortragenden Neues aus der kunsthistorischen Bäderforschung. Die architektonische und künstlerische Gestalt herrschaftlicher Bäder ist dabei untrennbar mit kultur- und medizinhistorischen Themen verbunden und muss im Kontext des höfischen Lebens betrachtet werden. Neben noch bestehenden oder rekonstruierbaren Bädern wird auch deren Darstellung in den Bildkünsten berücksichtigt. Im Zentrum steht die Frage nach der Bedeutung des Bades als Medium der Machtrepräsentation: Welche Funktion hat das Bad in einer differenziert zu betrachtenden Hofgesellschaft?

Links zu dieser Meldung