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Münster (upm/ch)
Prof. Gerhard Domagk<address>© Dirk Domagk</address>
Prof. Gerhard Domagk
© Dirk Domagk

Auftakt zum Domagk-Jahr

WWU ehrt Ausnahme-Wissenschaftler mit Veranstaltungsreihe: feierliche Eröffnung und Führung durch Ausstellung am 24. und 25. April

Dieses Jahr ist ein besonderes: 2014 jährt sich der Todestag Gerhard Domagks, ehemals Professor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), zum 50. Mal. Ein weiteres Jubiläum: Vor 75 Jahren, 1939, wurde dem Wissenschaftler der Nobelpreis zugesprochen. Um sein Werk zu würdigen, begeht die WWU im Rahmen der "Expedition Münsterland" das Domagk-Jahr mit einer Reihe öffentlicher Veranstaltungen. Auftakt ist am 50. Todestag – am Donnerstag, 24. April, ab 18 Uhr im historischen Demonstrationssaal im Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie, Domagkstraße 17.

Nach Grußworten von Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein und Dekan Prof. Dr. Wilhelm Schmitz liest Prof. Dr. Dirk Domagk (Mediziner an der WWU und Enkel des Nobelpreisträgers) in zwei Etappen aus dem Tagebuch Gerhard Domagks. Prof. Dr. Eva Wardelmann, Direktorin des Domagk-Instituts für Pathologie, und Prof. Dr. Helge Karch, Direktor des Instituts für Hygiene, beleuchten die Bedeutung von Domagks Wirken aus fachlicher Perspektive. Als Premiere wird ein kurzer Film über Gerhard Domagk gezeigt, der anlässlich des Jubiläumsjahres vom Servicepunkt Film der WWU gedreht wurde.

Am selben Tag, am 24. April, ist die Straßenausstellung "Auf den Spuren Gerhard Domagks" erstmals zu sehen. In zwölf Stationen geht sie auf der Domagkstraße der Frage nach, was den renommierten Pathologen als Person und als Wissenschaftler auszeichnete und welche Bedeutung seine Entdeckungen auch heute noch haben. Der erste geführte Spaziergang beginnt am Freitag, 25. April, um 17 Uhr (nicht um 16 Uhr wie ursprünglich geplant). Treffpunkt ist die Chirurgische Klinik, Ecke Waldeyerstraße/Domagkstraße.

Im Laufe des Jahres folgt eine Reihe von Veranstaltungen zu Ehren Gerhard Domagks. Den Abschluss bildet die Verleihung des Gerhard-Domagk-Preises am 30. Oktober, dem Geburtstag des Nobelpreisträgers. Das vollständige Programm ist unter www.uni-muenster.de/Expedition-Muensterland abrufbar.

Gerhard Domagk ist längst nicht allen Münsteranern ein Begriff, obwohl eine Straße nach ihm benannt ist und ein universitäres Institut seinen Namen trägt. Dabei war der Professor der WWU ein Pionier, der Medizingeschichte schrieb. Die Entdeckung, die er in den 1930er Jahren machte, rettete Millionen von Menschen das Leben und brachte ihm den Nobelpreis ein: Der Pathologe fand einen Wirkstoff, mit dem zahlreiche Infektionskrankheiten erstmals in der Geschichte der Menschheit chemotherapeutisch behandelbar waren – gemeinsam mit seinen Mitstreitern erfand er das erste Breitband-Antibiotikum. Unter der Bezeichnung "Prontosil" trat es noch vor dem Penicillin seinen weltweiten Siegeszug an, geriet aber später in Vergessenheit.

Die Expedition Münsterland ist ein Projekt der Arbeitsstelle Forschungstransfer der WWU. Sie macht regionale Wissenschafts-Schauplätze für Bürger und Studierende erlebbar und lässt universitäre Forschung in der Region sichtbar werden.

 

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