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Münster (upm/ch)
Privatdozent Dr. Martin Wild (CEDAD), Moritz Kronlage (Preisträger CEDAD), Cosmin Laslau (Preisträger GSC-MS) und Prof. Dr. Jens Müller (GSC-MS; von links nach rechts)<address>© WWU</address>
Privatdozent Dr. Martin Wild (CEDAD), Moritz Kronlage (Preisträger CEDAD), Cosmin Laslau (Preisträger GSC-MS) und Prof. Dr. Jens Müller (GSC-MS; von links nach rechts)
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Nanokugeln und "Entzündungspolizei"

Graduiertenschulen der Universität Münster zeichnen zwei herausragende Nachwuchswissenschaftler aus

Sieben Forschungsschulen in Nordrhein-Westfalen haben jeweils einen mit 1500 Euro dotierten "Young Scientist Award 2010" an einen herausragenden Doktoranden vergeben. Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) ist gleich mit zwei Forschungsschulen an dem Netzwerk "NRW Research Schools" beteiligt. Daher wurden von der Universität Münster zwei Nachwuchsforscher ausgezeichnet: Die "International NRW Graduate School of Chemistry (GSC-MS)" zeichnete den Chemiker Cosmin Laslau für seine Arbeit zur Ausbildung von Polymer-Nanostrukturen aus. Die Graduiertenschule "Cell Dynamics and Disease" (CEDAD) würdigte den Medizinstudenten Moritz Kronlage für seine Arbeit zur zielgerichteten Wanderung von Immunzellen. Der Preis wurde nach einer internationalen Ausschreibung für herausragende Veröffentlichungen von Masterstudenten und Diplomanden am Dienstag, 23. November, in der Akademie der Wissenschaften in Düsseldorf verliehen.

Der Kanadier Cosmin Laslau, Jahrgang 1984, befindet sich derzeit im Zuge seiner Promotion an der University of Auckland in Neuseeland. In seiner Master-Arbeit, die er 2009 dort abgeschlossen hatte, beschäftigte er sich mit der Selbstorganisation von Polyanilin-Polymeren. Daraus resultierte die prämierte Publikation in der Fachzeitschrift "Chemistry of Materials". Durch gezielte Beeinflussung der sogenannten oxidativen Polymerisation von Anilin konnten zum Beispiel Nanokugeln und Nanoröhren mit ungewöhnlich hoher Selektivität hergestellt werden. Solche Polymere sind elektrisch leitend und sind Kandidaten für zukünftige Anwendungen in chemischen oder biologischen Sensoren, in der Beschichtung von Oberflächen sowie in Transistoren oder fotovoltaischen Bauzellen.

Moritz Kronlage, ein 26-jähriger Medizinstudent aus dem Münsterland, stellte sich in seiner Publikation in der Fachzeitschrift "Science Signaling" die Frage, wie eine wichtige Klasse von Immunzellen, die Makrophagen, zu den Stellen von Infektion und Entzündung gelangen. Durch seine Forschung in der Arbeitsgruppe von Privatdozent Dr. med. Peter Hanley an der Medizinischen Fakultät der WWU konnte er zeigen, dass diese "Fresszellen" ihre Wanderung im Gewebe durch Absonderung von Adenosintriphosphat (ATP) selbst entscheidend beeinflussen: Dadurch, dass sie ATP abgeben und es anschließend wieder durch spezielle Rezeptoren auf ihrer Oberfläche "einfangen", verstärken sie ihre Fähigkeit, den richtigen Weg zum Ort der Entzündung zu finden. Die Makrophagen betreiben damit eine Art Selbsthilfe bei ihrer Wanderung durch den Körper.

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