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Münster (upm/ch)
Metavel mit einem ihrer Werke: Diese Miniatur-Faltbibel ist zusammengelegt nicht größer als ein Streichholzheftchen.<address>© WWU</address>
Metavel mit einem ihrer Werke: Diese Miniatur-Faltbibel ist zusammengelegt nicht größer als ein Streichholzheftchen.
© WWU

Ein Steinwurf weit von Gott

Bibelmuseum der Universität Münster präsentiert Miniaturen der israelischen Künstlerin Metavel

Unter dem Titel "Ein Steinwurf weit von Gott - Jüdische Miniaturen" stellt das Bibelmuseum der Universität Münster Werke der israelischen Kalligrafin und Miniaturistin Metavel aus: Von Montag, 30. August, bis Samstag, 4. September, führen die winzigen und dennoch detailreichen Miniaturen der Künstlerin die Besucher in die jüdische Welt des Midrasch und der Kabbala. Im Zentrum stehen die fünf Festrollen (Megillot), die im Judentum jeweils zu einem der fünf Jahresfeste gelesen werden: die biblischen Bücher Hohes Lied, Rut, Kohelet, Klagelieder und Ester.

Metavel, die auch unter ihrem bürgerlichen Namen Renée Koppel bekannt ist, geht es um die "Erhellung" der biblischen Texte: Nach kabbalistischer Auffassung seien in der ganzen Schöpfung die Funken der Heiligkeit ihres Schöpfers enthalten - sie gelte es aufzuspüren und im Gottesdienst zu "befreien". Metavel bringe die Bibel selbst zum Sprechen, "sodass auch Christen und Muslime in diesem genuin jüdischen Blick auf die Heilige Schrift den prägenden Konstanten ihres eigenen Glaubens begegnen können", heißt es in dem Begleittext zur Ausstellung.

Metavel, die als Tochter französisch-jüdischer Eltern in Algerien geboren wurde, lebt seit 1960 in Israel. Sie hat seit 1980 in der Pariser "Bibliothèque Nationale", in Israel, Österreich und Deutschland ausgestellt und ist mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet worden. Unter anderem wurde ihre Ausgabe der Pessach-Haggada 1989 als "The most Beautiful Israeli Book" geehrt.

Die Ausstellung ist vom 30. August bis zum 4. September zu den Öffnungszeiten des Bibelmuseums in der Pferdegasse 1 zugänglich: von Montag bis Mittwoch sowie am Freitag von 11 bis 17 Uhr und am Donnerstag von 11 bis 19 Uhr. Am Samstag, 4. September, ist sie anlässlich der Nacht der Museen von 16 bis 24 Uhr geöffnet. Zum Abschluss der Ausstellung liest der Ehemann Metavels - der israelische Aphoristiker und Lyriker Elazar Benyoëtz - am 4. September jeweils um 21.15 und um 23 Uhr aus seinen Werken.

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